Gilbert&George

Gilbert Proesch (* 1943 in den italienischen Dolomiten) und George Passmore (* 1942 im englischen Totnes) treten unter dem Namen Gilbert & George seit 1968 in oftmals mehrstündigen Performanceaktionen als »lebende Skulpturen« auf und arrangiert sich in ironisch verfremdeten Photoserien zu kitschigen Alltagsikonen. Durch die Ästhetisierung des Banalen – thematisiert werden Handlungen wie das Singen, Spazierengehen, Trinken etc. – wird der elitäre Anspruch des Kunstbetriebs bewusst in Frage gestellt. Gleichzeitig verfolgen Gilbert&George mit der Verkünstlichung ihrer Personen ein Projekt, welches bis zum Dandyismus der Jahrhundertwende zurückverweist. Zu Anfang ihrer gemeinsamen Karriere schufen Gilbert&George so genannte Postal Sculptures, Selbstporträts, welche sie mit Begleittexten an verschiedene Empfänger schickten. Seit den siebziger Jahren entstanden Photo-Pieces, gitterähnliche Arrangements von Photographien, die durch monochrome Farbflächen ergänzt werden. Im Laufe der Jahre wurden diese Photo-Pieces zunehmend politischer und gesellschaftskritischer.