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John Oswald
* 1953 in Toronto; Musiker und Copyright-Kritiker. Nach Collage-Experimenten in den 1970er Jahren veröffentlichte Oswald 1985 den Text »Plunderphonics«, in dem er Audiopiraterie als kompositorisches Mittel rechtfertigte. 1988 folgte unter gleichem Titel eine Platte, die die vorgeschlagene Kulturtechnik mit Hilfe des digitalen Sampling zu extremen musikalischen Ergebnissen führte. Oswald hatte dazu zwar Fragmente aus Stücken u.a. von Michael Jackson, James Brown und den Beatles verwendet, ohne die Rechte einzuholen, aber seine Platte absichtlich nicht zum Verkauf angeboten, sondern nur verschenkt. Als Oswalds musikalisch geniales »electroquoting« aufgrund von Klagen der Musikkonzerne dennoch eingestampft werden musste, entstand eine breite Front von Unterstützern und Nachahmern, und auch Vertreter der viel später aufkommenden Idee des Copyleft sowie des Phänomens »Napster« bezogen sich auf ihn.