Note: If you see this text you use a browser which does not support usual Web-standards. Therefore the design of Media Art Net will not display correctly. Contents are nevertheless provided. For greatest possible comfort and full functionality you should use one of the recommended browsers. |
Nam June Paik
»Post-Musik«
»Ich bin es leid, die Form der Musik zu erneuern -
seriell oder aleatorisch, grafisch oder fünf Linien, instrumental oder Belcanto, schreien oder Aktion, Tondband oder live... -
Ich hoffe muß die ontologische Form der Musik erneuern.
Im normalen Konzert
bewegen sich die Klänge, das Publikum setzt sich.
In meiner sogenannten Aktionsmusik
bewegen sich die Klänge etc., das Publikum wird von mir attackiert.
In der ›Symphony forr 20 Rooms‹
bewegen sich die Klänge etc., das Publikum bewegt sich ebenfalls.
In meiner ›Omnibus Music No. 1‹ (1961)
lassen sich die Klänge nieder, das Publikum besucht sie.
In der Musik-Ausstellung
sitzen die Klänge, das Publikum spielt oder attackiert sie.
Beim ›Moving Theatre‹ auf der Straße
bewegen sich die Klänge auf der Straße, das Publikum trifft sie oder begegnet ihnen ›unerwartet‹ auf der Straße.
[…]«
Quelle: Nam June Paik, »Post-Musik« bzw. »Fluxus-a-Publikation«, in: Sogetzu Journal, Tokio 1963, zit. nach Edith Decker (Hg.): »Niederschriften eines Kulturnomaden. Aphorismen, Briefe, Texte. Nam June Paik«, Köln 1992, S. 93.