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Deutsch

Nam June Paik
»La Vie — Satelliten. Eine Begegnung — Ein Leben«

Nam June Paik
La Vie — Satelliten. Eine Begegnung — Ein Leben
[Auszug]

»So wie Mozart die neu erfundene Klarinette beherrschte, muss der Satellitenkünstler seine Kunst von Anfang an passend zu den physischen Bedingungen und der Grammatik komponieren. Die Satellitenkunst übermittelt nicht nur existierende Symphonien und Opern in andere Länder. Man muss überlegen, wie man eine gegenseitige Verbindung zwischen den gegenüberliegenden Seiten der Erde erreichen kann, wie man die Zeitunterschiede überbrückt, wie man mit der Improvisation in bezug auf Determinismus, Echos, Rückkopplung und leere Räume im Sinne von Cage spielt, und wie man die Unterschiede der Kulturen, der Erwartungen und der Mentalität zwischen verschiedenen Nationen in einem Augenblick bewältigt. Satellitenkunst muss das beste aus diesen Faktoren machen (weil sie Stärken oder Schwächen werden können), indem sie eine multitemporale, multiräumliche Symphonie schafft.«

Quelle: Nam June Paik, »La Vie — Satelliten. Eine Begegnung — Ein Leben«, in: Nam June Paik, Niederschriften eines Kulturnomaden. Aphorismen, Briefe, Texte, Edith Decker (Hg.), Köln 1992, S. 156.