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Chris Burden
»Künstler sind wie mutierende Gene: Johanna Hofleitner im Gespräch mit Chris Burden«
[Auszug]
[...] JH: In vielen Ihrer Arbeiten geht es doch um Macht? Das wird auch in dieser Ausstellung deutlich. Sie haben sehr früh die Macht der Medien analysiert. Der TV-Spot »Chris Burden Promo« von 1976 z. B. listet eine Reihe berühmter Künstlernamen auf. »Leonardo, Michelangelo, Rembrandt, Piccasso ...« – und dann »Burden«.
CB: Mich hat der Witz interessiert. Doch es ist ein sehr ernster Witz: Ich lasse einen Werbespot im Fernsehen laufen, in fünf bis zehn Jahren wird er absolut wahr sein. Das hat damit zu tun, dass man über die Medien und Zeitungen mit diesen Namen immer wieder konfrontiert wird. Man hört sie unbewußt. Halten Sie einem Mann von der Straße eine Liste mit Namen hin und fragen Sie ihn: »Welche von diesen Leuten sind Künstler?« Er wird sie rausfinden. Lassen Sie in Amerika einen Werbespot mit einer Liste von 100 Namen zehn Jahre lang im Fernsehen laufen, einer davon ist mein Name. Das wird zu einer absoluten Wahrheit. Darum geht es, um diese Macht der Medien und darum, sie zu zeigen.