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IO_dencies (Knowbotic Research), 1997
 
 
 

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konvergieren der öffentliche Raum und die neue Diskursarchitektur der VLSC auf der Ebene der vernetzten Stadt. Der Forscher Anthony Townsend hat hierzu Folgendes geschrieben: »Während die Laborfantasien von Informatikern von nahtlosem globalem Zugang zur Breitband-Kommunikation unerfüllt bleiben, muss die Stadtforschung anerkennen, mit welch gewaltigen Tempo diese Erwartungen in der Wirklichkeit Gestalt annehmen. Die potentiellen räumlichen und sozialen Implikationen dieser neuen Infrastrukturnetze müssen identifiziert und erkundet werden.« [29] Und eine ganze Reihe von Künstlern und Forschungsprojekten, setzen sich mit der Stadt als ganzer auseinander.

Ein wichtiges frühes Projekt in diesem Kontext ist »I0_dencies« (1997) von Knowbotic Research. Nicht nur verschob »I0_dencies« Fragen urbaner Prozesse vom realen, physischen Raum in ein »experimentelles Feld von Ereignissen und Strömen im Datennetz« [30] , sondern es identifizierte auch die Möglichkeiten, die sich aus dem Spannungsverhältnis zwischen Lokalem und Globalem, Physischem und Virtuellem ergeben, indem es sich vorstellte, »inwieweit die Ausweitung urbaner

 

Gebiete auf den elektronischen Raum zum Auftauchen unvertrauter Eigenschaften des Urbanen führen wird« [31] . Außerdem führte »I0_dencies« Architekten, Stadtplaner, Anthropologen und Stadtbewohner in einer Diskussion zusammen, die den Spezialisten Zugangsmöglichkeiten bot, aber nicht deren Sichtweise privilegierte, ja tatsächlich eine algorithmische Mediation schuf, so dass kein Individuum sehen oder kontrollieren konnte, wie die einzelnen Ströme beeinflusst wurden. Die (virtuelle) Stadt, ihre Informationsströme und ihr Diskurs war die, hinsichtlich ihrer Größe jedes Individuum übertreffende, Schnittstelle für Veränderungen und Aktionen. »D-Tower« (2004) von Q.S. Serafijn und Nox Architects ist interessant, weil es die Richtung von »I0_dencies« gewissermaßen vom Virtuellen zum Physischen umkehrt. Einwohner von Doetinchem in den Niederlanden füllen einen Bogen mit 360 Fragen aus. Alle zwei Tage kommen vier neue Fragen hinzu. Ein Beispiel: »Sind sie glücklich mit ihrem Partner?« Mögliche Antworten: »Sehr«-»ja«-»geht so«-»nein«-»überhaupt nicht«- »irrelevant«. Für jede Antwort gibt es eine bestimmte Punktzahl, die sich mit den emotionalen Zuständen des

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