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Hans Peter Feldmann »Alle Kleider einer Frau«
Hans Peter Feldmann, »Alle Kleider einer Frau«, 1974
© Hans Peter Feldmann
Vier Bilder aus einer Serie von 72 S/W Fotografien // Quelle: Werner Lippert: Hans-Peter Feldmann/Das Museum im Kopf, Köln: Verlag der Buchhandlung König 1989, S. 109


 
 

 Hans Peter Feldmann
»Alle Kleider einer Frau«

Die Serie zeigt isoliert aufgenommene Kleidungsstücke – auf Bügeln hängende Jacken, T-Shirts, Kleider, Röcke, Schürzen; ordentlich nebeneinander gestellte bzw. gelegte Schuh- und Sockenpaare, ausgebreitete Wäscheteile, Feinstrumpfhosen u. ä. – ohne jeglichen Anklang an künstlerische Objektfotografie oder fetischisierende Werbebilder. Die Fotografien scheinen sich vielmehr auf den inventarischen Anspruch zu beschränken, den der Titel suggeriert. Das offensichtlich Getragene der präsentierten Kleidung betont die Abwesenheit ihrer Besitzerin und erzeugt in Verbindung mit der nüchtern-distanzierten Form der Auflistung beim Betrachter ein unbehagliches Gefühl: Handelt es sich um den Nachlass einer Verstorbenen, möglicherweise eines Opfers eines Verbrechens? Der fehlende Kontext des Inventars hält diese und andere Spekulationen in der Schwebe – die Fotografien zeigen zwar wirkliche Kleidungsstücke, ob es aber a l l e Kleider einer Frau, oder überhaupt die Kleider nur e i n e r Frau sind, wie der Titel behauptet, kann über die Fotografien allein nicht verifiziert werden. Auf andere Weise, aber in in der zirkulären Struktur der Text/Bildverklammerung vergleichbar mit Sophie Calle, verdeutlicht diese Arbeit die möglichen Kurzschüsse fotografischen Beweisführung.