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Jeffrey Shaw »Corpocinema«
Jeffrey Shaw, »Corpocinema«, 1967
© Jeffrey Shaw


 Jeffrey Shaw
»Corpocinema«

»›Corpocinema‹ war ein ›Expanded-Cinema-Environment‹, das 1967 in einer Reihe von Open-Air-Vernastaltungen in Rotterdam und Amsterdam präsentiert wurde.Die Grundstruktur bestand aus einer großen, luftgetragenen, transparenten PVC-Kuppel, auf die von außen Filme und Dias projiziert wurden. Im Rahmen von Events und Performance-Aktionen wurden vorübergehend Bedingungen geschaffen, die das projizierte Bild in und auf der Kuppel sichtbar werden ließen. [Diese Events] verursachten auch dramatische Veränderungen und Rekonstruktionen dieser Bilder. Beispielsweise wurden weiße Plastikschläuche aufgeblasen, bis sie das Innere der Kuppel völlig ausfüllten und so eine komplexe, wachsende Oberfläche für das projizierte Bild bildeten – dann wurde die Kuppel über den Schläuchen abgelassen. Mit Feuerläschern wurde Schaum auf die gesamte Innenhaut der Kuppel gesprüht, wodurch eine undurchsichtige weiße Projektionsfläche entstand – sobald der Schaum von der Kuppel abtropfte, löste sich auch das projizierte Bild auf. [...]
Zu den Filmen, die in »Corpocinema« gezeigt wurden, gehörten: »Continuous Sound and Image Moments«, »Vrig en Onverveerd« (ein Dokumentarfilm über die Besetzung der Niederlande während des Krieges), »Wasmiddellen Van Nu« (eine Dokumentation über die Geschichte des Waschpulvers), »In De Schaduw Van De Mens« (ein Film über Ratten), »Duel In Fiet Luchtruim« (eine Dokumentation über Luftkämpfe), »De Morgenster« (ein Film über Obdachlose, die in der Straßen von Amsterdam nach Nahrung suchen).«

(Quelle: Jeffrey Shaw - eine Gebrauchsanweisung. Vom Expanded Cinema zur Virtuellen Realität, Anne Marie Duguet/Heinrich Klotz/Peter Weibel (Hg.), Ostfildern 1997, S. 66f.)