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Marcel Odenbach
»Der Konsum meiner eigenen Kritik«
Meine Arbeit unterteilt sich in drei Phasen.
Während der ersten Phase, bei der ein Videoband erstellt wird, geht es mir um die Konservierung der passiven Konsumentenhaltung beim Fernsehen. Die Art und Weise, wie Fernsehen heute gemacht wird, bedingt passives Konsumieren, da die Einschaltquote entscheidend für die Programmgestaltung ist. Zeit und Möglichkeiten, eine Alternative dagegenzusetzen, werden vertan durch kommerzielle Unterhaltungssendungen. Indem ich während der öffentlichen Performance (Phase 2) meine eigene Konsumentenhaltung der ersten Phase auf dem Bildschirm zeige, wende ich als Kommunikator das Einweg-Handlungsprinzip der bestehenden Programmanstalten selbst an. Dem Konsumenten ist es nur sehr schwer möglich, auf Grund der narkotisierenden Wirkung der Medien, seinen Konsum zu erkennen. Ich handele so, wie es mir das Fernsehen vorgibt, konsumiere meine eigene Kritik, da die Einweg-Kommunikation eher die Tendenz hat, eine Verstärkerwirkung als einen Erkenntnisvorgang auszulösen. Am Ende der Vorführung schließe ich die Konservierung meiner Passivität als Fernsehzuschauer in der Videoaufnahme, mein eigenes Fernsehgesicht zwischen Mattscheibe und Fernsehstuhl ein. (Phase 3)
Marcel Odenbach