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Gerry Schum
»Die Fernsehgalerie«
Gerry Schum ist in einer Person Vermittler zwischen der Institution Fernsehen und den Künstlern, der Kurator des Programms und der Produzent der Beiträge. Sein Gespür für die Entwicklungen der aktuellen Kunst hat ihn zielsicher zu den wichtigsten Künstlern der Zeit geführt. Viele dieser Künstler haben mit Schum zusammen erstmals Stücke für einen Fernsehfilm realisiert – nur wenige haben nach Schums frühem Tod ihre Arbeit mit Film oder Video fortgesetzt. Schum will das Fernsehen direkt als Kunstmedium einsetzen statt über Kunst zu berichten, sollen die Sendungen selbst die Kunstwerke sein. Deshalb weigert er sich auch, die Sendungen mit einem erklärenden Kommentar zu versehen, wie dies von Seiten der Fernsehanstalten nach der ersten Ausstrahlung gefordert wird. »Während der gesamten 38 Minuten der Sendung 'Land Art' wird kein einziges Wort gesprochen. Keine Erklärung. Ich denke, daß ein Kunstobjekt, im Bezug auf das Medium Fernsehen entstanden, keiner gesprochenen Erklärung bedarf.« Seine Hoffnung, aus der Sendung eine dauerhafte Einrichtung zu machen, wird unter anderem deshalb nicht wahr. 1971 eröffnet er dann eine Videogalerie in Düsseldorf, die nun auch Künstlerfilme und Videos als Auflagenobjekte verkauft und entwickelt ein Konzept für eine Videoabteilung am Folkwang Museum in Essen. Beides führt jedoch nicht zu dem erwünschten Erfolg und sein früher Tod hinterläßt ein wesentliche Lücke in der Vermittlungsarbeit für Videokunst.