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Jill Scott »A Figurative History«
Jill Scott, »A Figurative History«, 1996
© Jill Scott
 


 
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Deutschland
 

 Jill Scott
»A Figurative History«

Ich wählte für meine Installation fünf Figuren. Sie repräsentieren unterschiedliche, doch miteinander verknüpfte Phantasien, den Körper technologisch umzugestalten. Frankensteins Monster (1890) bezieht sich auf ein Interesse an medizinischer Biomanipulation; Lady Miso (1750) ist eine Metapher für Robotersimulation; Pandora (vor Christi Geburt) repräsentiert die Metamorphose vom Ding zum Menschen (wie bei einem Golem); The Cyborg (1250) steht für den Wunsch, organische und mechanische Teile zu integrieren, und The Data Body (1950) erforscht die Idee von Künstlicher Intelligenz sowie die Vorstellung eines Gehirns, das auf einen Computer überspielt wird. Er steht für den sogenannten post-humanen Diskurs. In der Installation konnten die BetrachterInnen an fünf Terminals mittels intelligenter Objekte und entsprechender Bildschirme mit diesen Figuren interagieren. Indem die BetrachterInnen Metallpunkte auf einer der fünf Skulpturen berührten, die jeweils zur Geschichte von einer der fünf Figuren in Beziehung stand, bestimmten sie die Sequenzen der animierten Figuren auf den dazugehörigen Bildschirmen. Die Skulpturen waren berührungsempfindlich, weil das Wasser im menschlichen Organismus als Leiter fungierte, der den Stromkreis schloss. Ich wollte jede BetrachterIn in eine Art Cyborg verwandeln. Bevor das Publikum die erhöhte Kabine von A Figurative History betrat, musste es seine Schuhe ausziehen, um die Wirkung der Interaktion zu steigern. Zur Kommunikation der Idee, die Zeit zu durchschreiten und aufzuheben, konnten die verschiedenen BetrachterInnen sich gegenseitig die Hand geben und die Objekte verknüpfen. Das gab ihnen auch die Möglichkeit, eine der Figuren dazu zu bringen, eine andere Figur auf dem Bildschirm zu treffen. Häufig formten die BetrachterInnen eine Menschenkette. Dann wurden die Figuren angeregt, Fragen wie »Bist Du organisch oder mechanisch?« gemeinsam singend zu beantworten.

 

Jill Scott