Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser. |
Jeffrey Shaw
»Movie Movie«
»Diese ›Expanded-Cinema-Performance‹ wurde für das Experimentalfilmsfestival in Knokke-le-Zoute (Belgien, 1967) entwickelt und fand im Foyer des Festivalgebäudes statt, wo das Publikum auf den Treppen und dem Balkon saß. Drei Performer in weißen Overalls – Jeffrey Shaw, Theo Botschuijver und Sean Wellesley-Miller – brachten zunächst die aufblasbare Struktur herein und rollten sie auf dem Boden aus. Danach wurde sie langsam aufgeblasen und gleichzeitig wurden Filme, Dias und ineinanderfließende Bild- und Lichteffekte auf ihre Oberfläche projiziert. Die aufgeblasene Struktur hatte eine konische Form und besaß eine transparente Außenhaut und eine weiße Innenfläche. [...] Im Raum zwischen der transparenten Außenmembran und der weißen Innenfläche fanden Aktionen mit verschiedenen Materialien statt, um die projizierten Bilder zu materialisieren – weiße Ballons und Schläuche wurden aufgeblasen und Rauch erzeugt. Es war die Intention dieser Arbeit, die konventionelle flache Kinoleinwand in einen dreidimensionalen, kinetischen und architektonischen Visualisierungsraum zu verwandeln. Die vielfältigen Projektionsflächen ermöglichten eine vielschichtige Materialisierung der Bilder, während die Körper der Performer und auch des Publikums (viele Zuschauer entledigten sich spontan ihrer Kleidung) Teil des filmischen Spektakels wurden. [...]
»MovieMovie« war gleichzeitig auch eine komplexe und innovative Klangperformance. Die Gruppe Musica Elettronica Viva war eng in das Geschehen eingebunden und kreierte eine laute, intensive Dichte elektronischer Klänge, die von den Musikern über eine sowohl innerhalb als auch außerhalb des pneumatischen Raumes plazierte Verstärkeranlage gesteuert wurde.«
(Quelle: Jeffrey Shaw – eine Gebrauchsanweisung. Vom Expanded Cinema zur Virtuellen Realität, Anne Marie Duguet/Heinrich Klotz/Peter Weibel (Hg.), Ostfildern 1997, S. 70f.)