Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.
Charlotte Davies »Osmose« | Phaedrus or Blue World
Charlotte Davies, »Osmose«, 1995
Phaedrus or Blue World | © Charlotte Davies
»Phaedrus or Blue World«, Öl und Acryl auf Leinwand, 38 x 58«, CDN 1985, Besitz der Künstlerin Die Verwendung von Transparenz als primärem Gestaltungsmittel lässt sich zurückverfolgen bis in das malerische Werk von Char Davies, welches sie im Jahre 1987 beendete. Ein Beispiel ist das Bild »Phaedrus or Blue World«. Der konzeptuelle Ansatz, die Zentralperspektive als symbolische Form (vgl. Erwin Panofsky, »Die Perspektive als *symbolische Form*« (Bibl. Nr. 36), in: Hariolf Oberer/Egon Verheyen (Hrsg.), Erwin Panofsky: Aufsätze zu Grundfragen der Kunstwissenschaft, Berlin 1985. S. 99–167. Erstveröffentlichung in: Vorträge der Bibliothek Warburg 1924/25. Leipzig/Berlin, 1927) zu ersetzen durch eine alternative Tiefenräumlichkeit, ist kunsthistorisch in der Landschaftsmalerei des späten 18. Jahrhunderts in Europa zu verorten und fand ihren Höhepunkt wohl mit den Arbeiten von Joseph M. William Turner. Die Fortführung dieser Bildtradition mit einem Medium, welches den Betrachter in die Lage versetzt, sich innerhalb des gestalteten Datenraumes umzusehen, ist das Verdienst von Char Davies. Melinda Rackham, die in ihrer VRML-Arbeit »Empyrean« aus dem Jahre 2000 ebenfalls auf die Zentralperspektive als visuellem Werkzeug verzichtet, hält dennoch an einer deutlichen Unterscheidung zwischen Gegenständen, die in ihrer Transparenz an Objekte aus den Datenwelten von Char Davies erinnern, und der sie umgebenden horizontlosen Umgebung fest.


 
Charlotte Davies »Osmose« | Osmose (Installationsansicht)Charlotte Davies »Osmose« | Osmose (Head Mounted Display)Charlotte Davies »Osmose« | Osmose, »Tree Pond Red«, Echtzeit-Frame-CaptureCharlotte Davies »Osmose« | Osmose, »Rose Tree«, Echtzeit-Frame-CaptureCharlotte Davies »Osmose« | Osmose, »Rocks and Roots«, Echtzeit-Frame-CaptureCharlotte Davies »Osmose« | Osmose, »Tree«, Echtzeit-Frame-CaptureCharlotte Davies »Osmose« | Osmose, »Forest and Grid«, Echtzeit-Frame-CaptureCharlotte Davies »Osmose« | Phaedrus or Blue WorldCharlotte Davies »Osmose« | Video abspielen

Kategorien: Virtual Reality

Schlagworte: Landschaft | Raum | Wahrnehmung

Quellentext:

Davies, Charlotte »Artist's statement«| Ackers, Susanne »Ausstellungsliste »Osmose««| Ackers, Susanne »»Osmose« – Anmerkungen«

Relevante Textstellen:

icon: authorOliver Grau »Immersion und Interaktion Vom Rundfresko zum interaktiven Bildraum«| icon: authorRudolf Frieling icon: authorDieter Daniels »Meilensteine der Medienkunst«| icon: authorClaudia Giannetti »Endoästhetik«| icon: authorJill Scott »Erweiterte Körper«

Werke von Charlotte Davies:

Éphémère

Siehe auch:

Melinda Rackham »Empyrean«


Kanada | SGI Onyx Infinite Reality Engine2 mit R4400 150 Mhz Prozessor, 2 RM6's, plus 128 MB RAM, DAT drive, 2GB Hard Disk, CD-ROM drive, Macintosh Computer, HMD mit Polhemus Tracker, Datenbeamer, digitaler Stereo-Amplifier mit Lautsprecherboxen | Konzept: Char Davies | Musik: Rick Bidlack | Mitwirkende: Georges Mauro, Dorota Blaszczak | Software: John Harrison | interaktives Environment
 

 Charlotte Davies
»Osmose«

Wurden in Virtuellen Environments in den ersten Jahren der Virtuellen Kunst oft Portale verwendet, die abrupte Übergänge bewirken, erlebt man im Bildraum von Osmose osmotische Übergänge von einer Bildsphäre zur nächsten, erkennt, wie die alte Sphäre langsam vergeht und mit der neuen amalgamiert. Dies bedeutet natürlich, daß beide Bildräume zeitgleich berechnet werden müssen. [...] Zwei Textwelten begleiten das Natursimulakrum parenthetisch: Einerseits 20.000 Zeilen Programmcode, die das Werk erzeugen und in der künstlichen Welt, zu kolossalen Säulen geordnet, zu besichtigen sind. Auf der anderen Seite befindet sich ein Raum, angefüllt mit Textfragmenten zu den Begriffen Natur, Technik und Körper. Der Programmcode mildert den immersiven Eindruck zwar nicht wesentlich ab, doch wird das binäre Fundament der Bildräume teilweise offengelegt und die Wurzel der Illusion auf diese Weise ins Bewusstsein gerufen.