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Pipilotti Rist
»Pickelporno«
Das Video beginnt mit einer Sequenz, die an die Dramaturgie von Kriminalfilmen erinnert: Auf dem schmalen Metallsteg eines filigranen Gitterbodens balanciert eine junge Frau mit spitzem Schuhabsatz auf irgendetwas zu. Erst jetzt erfährt der Zuschauer, dass sie auf einen jungen Asiaten zuläuft, den sie traditionsgemäß begrüßt. Aus dieser Totalen heraus entwickelt sich ein Kaleidoskop aus berauschenden Körperbildern, die sich über Achterbahnfahrten mit der Kamera vor dem Betrachterauge in leuchtenden Farben aufbauen. [...]
Das Besondere an den Aufnahmen ist, dass Pipilotti die einzelnen Körperpartien mikroskopisch nah heranzoomt und Materialität feinster Hautstrukturen zeigt. Kühne Perspektiven, Brüste, Augen, Zehen, Schamhaare schwellen zu riesigen ungewohnten Dimensionen an. [...]
In »Pickelporno« nimmt die Kamera die Perspektive des Sexualpartners ein, über Makro-Aufnahmen geht die Künstlerin der Frage nach, auf welche Weise sexuelle Empfindungen sichtbar gemacht werden können.
(Quelle: Andrea Springer, Pipilotti Rist: Werkmonografie, Diss. Karlsruhe 2002, S. 44ff.)