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ORLAN »La Réincarnation de Sainte Orlan« | Vorher/Nachher - Simulation
ORLAN, »La Réincarnation de Sainte Orlan«, 1990 – 1993
Vorher/Nachher - Simulation | Screenshot | © ORLAN


 ORLAN
»La Réincarnation de Sainte Orlan«

In »Die Reinkarnation der Heiligen Orlan« hat die Künstlerin chirurgische Gesichtsoperationen an sich vornehmen lassen, um bestimmte modellhafte Züge aus der Kunstgeschichte – ihre ›Modelle‹ waren Venus, Diana, Europa, Psyche und Mona Lisa – plastisch werden zu lassen. Damit wurde erstmals nicht nur das eigene Gesicht und der eigene Körper als Bild collagiert und manipuliert, wie in den 1970er Jahren etwa Valie Export, Ulrike Rosenbach und auch Orlan selbst es vorgeführt haben, sondern dauerhaft nach bewusst anti-ästhetischen Kriterien medial vorgeführt – denn Orlans Operationen wurden auch als mediales Ereignis für die Videokamera inszeniert. Die künstlerisch schon immer praktizierte Pose und Selbststilisierung führt hier dazu, dass die Künstlichkeit aller operativen Korrekturen ins negative Extrem gesteigert wird und so in seiner Hybris manifest wird.
Siehe auch die Ausstellung »Omniprésence« von 1993 sowie »Ceci est mon corps...ceci est mon logiciel«.

 

Rudolf Frieling