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Bernd/Hilla Becher
Bernd Becher, * 1931 in Siegen, studierte von 1953-1956 Malerei an der Kunstakademie Stuttgart und von 1958-1961 Typografie an der Kunstakademie Düsseldorf.
Hilla Becher, * 1934 in Potsdam, kam nach einer Ausbildung als Fotografin 1958 an die Kunstakademie Düsseldorf, wo sie eine Fotografieabteilung aufbaute.
Seit Anfang der 1960er Jahre arbeit das Künstlerehepaar systematisch an einem fotografischen Archiv industrieller Bauten. Ausgehend von Industriearchitektur (und Wohnhäusern) im Siegener Gebiet, im Ruhrgebiet und den Beneluxstaaten dehnten sie ihren Tätigkeitsbereich auf die USA und seit 1989 auch auf Osteuropa aus. Die einzelnen Objekte – Wasser- und Fördertürme, Gasometer, Hochöfen, Fabrikhallen u. ä. – werden in einem diffusen Licht von erhöhtem Standpunkt mit einer Großformatkamera aufgenommen und in typologischen Reihen und Tableaus präsentiert. In den 1970er Jahren, nach ihrer ersten Buchveröffentlichung (»Anonyme Skulpturen. Eine Typologie technischer Bauten«, Düsseldorf 1970) wurden Bernd und Hilla Becher gleichermaßen in den Diskurs der Concept Art und Minimal Art als auch in den Kontext künstlerischer Dokumentarfotografie integriert (vgl. die Ausstellung »New Topographics«); ihr Anliegen blieb jedoch ein primär dokumentarisch-archivalisches: das der Bewahrung und Überlieferung von Relikten einer bereits vergangenen Industriekultur.
Die konzeptionelle Arbeitsmethode des Ehepaar Becher übte, nicht zuletzt durch Bernd Bechers Lehrtätigkeit an der Düsseldorfer Kunsthochschule (1976–1996), großen Einfluss auf mehrere Generationen von Fotograf/innen aus (bei Becher studiert haben u. a. Andreas Gurksy, Thomas Ruff, Jörg Sasse), so dass von einer »Becher-Schule« gesprochen wird.