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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMonströse Körper
 
 
 
 
 

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Wucherungen und Exzesse

Die tätsächliche Dekonstruktion der naturalisierten Beziehung zwischen Frau, Technologie und Monster bieten aber erst die Künstlerinnen Lee Bul und Patricia Piccinini. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit geht es thematisch bei beiden um die Frau als kontrollierbarer Techno-Cyborg und als unkontrollierbares, wucherndes animalisches Monster. Man könnte sagen, dass Lee Bul den ästhetischen Subtext des geschlechtlich Unbewussten von alten und neuen Medien und Technologien umsetzt. Sie inszeniert dabei das Gegensätzliche der beiden Fantasien des geschlossenen und wuchernden, monströsen und cyborghaften Körpers als gewissermaßen einer Basisfantasie entsprungen. Dass dabei nebst Anspielungen auf Manga und Anime auch auf historische, wie etwa die Werke von Hans Bellmer oder die Surrealisten gemacht werden, enthüllt die in steter Re-artikulation begriffenenen Imaginationen als Universalien sich wiederholender Ängste.

1997 begann Lee mit der Produktion verschiedener Cyborgs. Die Serie »Cyborgs W1-W4« sind Skulpturen

 

aus Silikon, die fragmentierte Frauentorsi mit glatter und geschlossener Oberfläche zeigten. Die überhöht ästhetisch wirkenden Inszenierungen der erotisierten mechanischen Frau der Avantgarde und der Cyborgs aus dem Manga sind gleichzeitig kaputt und verwachsen und verwehren einen eindeutig fetischisierenden Blick. Sowohl ihre aufzupumpenden Monumentalskulpturen aus Plastik mit einer asiatischen Schönheit darauf als auch die menschengroßen Skulpturen »Monster: Pink« und »Monster: Black«, die wie wuchernde Geschwüre wirken, sind Auseinandersetzungen mit Projektionen des Monströs-Wuchernden-Weiblichen. Sie erinnern an Vorstellungen des Abjekten, an eine hysterische Ausbreitung ohne System und Organisation. Es ist der reproduktive Aspekt des mütterlichen Körpers, der hier inszeniert und mit Kabeln, mechanischen Teilen und Drähten ineinander gewickelt wird. Dass Lee dies ganz bewusst tut, zeigt eine Performance, in welcher sie sich ein rot angemaltes wucherndes Gebilde anzog und damit auf den Strassen herumlief. Sie zeigte sich lustvoll schwanger mit der Fähigkeit zum gruseligen Wuchern.

Lee Buls Arbeit macht klar, dass die Angst vor

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