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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMythische Körper II
Mythische Körper II
Cyborg_Configurationen als Formationen der (Selbst-)Schöpfung im Imaginationsraum technologischer Kreation (II): Monströse Versprechen und posthumane Anthropomorphismen
Verena Kuni
 
 
 
 
 

 

Abstract:

Zur Einführung in den Kontext der »Mythischen Körper« und ihren Cyborg_Configurationen siehe die Einführung in Teil I. Der hier folgende Teil II richtet seinen Fokus auf die »monströsen Versprechen und posthumanen Anthropomorphismen« technologischer Schöpfungsgeschichten im Spiegel computergenerierter Visionen in der zeitgenössischen Kunst und Game-Kultur.

Körper-Projektionen unter post-humanen Konditionen

Künstlerinnen und Künstler haben früh auf die »monströsen Versprechen« neuer Technologien reagiert – allerdings auf recht unterschiedliche Weise.

»Be Art!« – »Sei Kunst!« ist beispielsweise das Motto, in das Natasha Vita More den Imperativ der Cyborgisierung übersetzt. Als überzeugte »Extropianerin« und »Transhumanistin« – also Anhängerin der Auffassung, dass sich der Mensch mithilfe der neuen Technologien dafür rüsten müsse, die Schwächen und allen voran die Sterblichkeit seines Organismus zu überwinden – rechnet sie ihrer künstlerischen Ausbildung auch jene Lehrgänge zu,

 

in denen sie sich zur Ernährungsspezialistin, zur Fitness-Trainerin und zur Futurologin ausgebildet hat. Konsequent arbeitet sie daher nicht nur mithilfe der üblichen verfügbaren Körpertechnologien an ihrem eigenen Körper, sondern hat in ihrem Projekt »Primo Posthuman 3M+« (2000ff.) – das sie als »Transhumanist net.art« verstanden wissen will – einen Zukunftsentwurf entwickelt, der die Konditionen des zukünftigen posthumanen Körpers anschaulich machen soll. Dieser Designer-Körper – ein idealisiertes und animiertes 3 D- Modell, dem Vita Mores eigene Körpermasse zu Grunde liegen – führt vor, mithilfe welcher technologischen Verfahren der menschliche Organismus aus- und aufgerüstet werden soll, um sich künftig »über überkommene Auffassungen und Verhaltensmuster des Menschen erheben« zu können, wie es in dem von Vita Mores Lebensgefährten, dem Schriftsteller Max More, verfassten Manifest »Principles of Extropy. An evolving framework of values and standards for continuously improving the human condition« heißt. [1]

Am menschlichen Körper Maß zu nehmen und ihn in den ›virtuellen Raum‹ zu projizieren, um die

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