Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathMapping und Texticon: navigation pathArchiv/Karte
 
EARTH (Klima, John), 2001
 
 
 

icon: previous page

»Archive Mapper«, der eine gegebene Menge von Websites als separate Größe darstellt und die grafische Darstellung von den Entscheidungen des Nutzers abhängig macht, der zwischen Variablen zu Dateigröße und Datum wählen (in der horizontalen Achse) oder subjektive Variablen eingeben kann (in der vertikalen Achse). Danach stellt der »Archive Mapper« ein Streucluster farbiger Piktogramme als nicht-hierarchisierte Informationsmenge dar. Dies ist ein sehr früher Versuch gewesen, zu individualisierten Darstellungsformen von Zusammenhängen zu kommen, die aber bereits das Filter-Problem visualisiert: Wie können User redundante Information ausfiltern, so dass die (subjektiv) relevanten Daten im Vordergrund stehen?

Christine Buci-Glucksmann untersucht seit Jahren das Verhältnis der Karte zum Virtuellen und zum Blick des Kartenlesers und verknüpft sie mit dem Begriff des Plateaus. [39] Das Plateau (mit Bezug auf Deleuze/Guattaris »Mille Plateaux«) ist ein Handlungsfeld mit multiplen Zugängen. Wir können ergänzen, es ist auch ein Handlungsfeld für sozial vernetzte Akteure/Agenten. Diese sozialen Strukturen

 

bleiben aber in der Regel unsichtbar. Nun ist ein zentrales Kriterium für das Mapping im digitalen Raum die Visualisierung von unsichtbaren Relationen in Bezug auf Statistiken, subjektive Wahrnehmungen, Diskurse oder soziale Netzwerke, die im Folgenden exemplarisch anhand von Künstlerprojekten dargestellt werden.

Mappingstrategien

Vier Strategien des Mappings [40] sind zunächst zu unterscheiden: Transformation von Objekten durch Daten:. John Klima bietet mit »EARTH« eine beeindruckende Zoomfunktion für die Geografie der USA in 3D dar, ohne aber mehr als eine aufwändige Design- Innovation für die Navigation in der geografischen Karte zu sein, die zudem noch den problematischen Aspekt des Data-Mining als Überwachungsfunktion in seiner vernetzten Variante unreflektiert aufnimmt [41] . Demgegenüber nimmt Ingo Günthers Serie von Globen die Form des Globus auf, um gerade eine Fülle von interpretativen Karten der Welt in einer Kritik der vorherrschenden Optik der politischen Weltkarte zu generieren, indem globale Daten – oft militärischen Ursprungs – grafisch einfach

icon: next page