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Themenicon: navigation pathMapping und Texticon: navigation pathJenseits des Archivs
 
 
 
 
 

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physikalischen Netzwerken zu verwechseln. »Jede Karte könnte eine Gedankenreise sein, die eine Passage und ein Territorium miteinander verbindet« (Christine Buci-Glucksmann) [LI], doch diese hübsche Metapher verwechselt Karten mit etwas, das sie nicht sein können: dem freien Gleiten von Information. Nur Computing vermag Trajektorien tatsächlich in einer n-dimensionalen Kalkulation durchzuführen.

Die wirklich relevanten Karten sind immer versteckt worden, geheimgehalten von den Machtinstanzen, so wie die Quellcodes hinter den den Cyberspace betreffenden Interface- Metaphern für ›Navigation‹. Aus medienarchäologischer Sicht geht es im Cyber›space‹nicht um Bilder, Töne oder Texte sondern um Bits; daher ist der kartografische oder mnemotechnische Ansatz irreführend. Das virtuelle Mapping ist eine Funktion der mathematischen Topologie. Der Cyberspace ist kein neuer Gedächtnisort, sondern die Transformation von lieux de mémoire in Knoten und Netze. Nicht mehr an physische Orte gebunden (es sei denn: die Server), existieren die virtuellen Adressen lediglich in mathematischen Topologien. [10]

 

Digitales Mapping

Das digitale Mapping eröffnet neue Horizonte für Suchoperationen im »Media Art Net«. Statt weiterhin das Adressieren und Verlinken von Bildern nur vermittels des Alphabets zu leisten (Suchbegriffe) und damit erneut die Bilder und Töne den Worten und äußeren Meta-Daten unterzuordnen (das archivalische Klassifikationsparadigma), können digitale Bilder bis zum einzelnen Pixel hinunter, in ihrem eigenen Medium adressiert werden. Dies ermöglicht selbst eine Zufallssuche, eine scheinbare Unordnung als alternative Informationsökonomie: die Generierung des Unerwarteten. Statt einfach nur Datenbanken zu mappen, kann man Computer verwenden, um neue Kartentypen herzustellen, die früher unmöglich waren, etwa Scans von Objekten, die auf der Grundlage ihrer formalen Ähnlichkeit zu Netzwerken organisiert werden. Solange sich das »Media Art Net« als rein verbale Kontextualisierung von Gegenständen im Internet definiert, spiegelt es McLuhans Gesetze zufolge ein altes Medium im neuen wider (der Inhalt eines neuen Mediums ist immer das vorausgegangene);

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