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der ihm durch Unterricht eingepflanzt wurde, oder das Ergebnis eines Nachvollzugs wohlbekannter allgemeiner Prinzipien?« [24] Ferner weist er darauf hin, dass die Maschine bis zu einem gewissen Grad ›undiszipliniert‹ oder vom Zufall gesteuert sein müsse, damit ihr Verhalten als intelligent gelten könne. [25] Gerade dieses Element des Zufalls sei es, dass ihr ›kreatives‹ Vermögen verleihe: das Vermögen, Probleme zu lösen.

Obwohl diskrete Maschinen, die den Turing-Test bestehen könnten, möglich sind, würden sie dies nicht etwa schaffen, weil sie Repliken des menschlichen Gehirns, sondern weil sie entsprechend programmiert worden wären. Das Grundproblem liege also, wie Turing selbst feststellte, im Bereich der Programmierung. Tatsächlich brauchte man nicht die von Turing angenommenen fünfzig Jahre abzuwarten, um »Rechenmaschinen mit einer Speicherkapazität von ungefähr 109 zu programmieren, die in der Lage sind, das Imitationsspiel« [26] erfolgreich zu spielen. Die Programme sind bereits erstellt worden und haben den Turing-Test mit einem hohen Grad an Interaktivität bestanden. Man könnte also zu dem Schluss kommen, dass das Problem sich nicht allein darauf beschränkt,

 

die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz zu erforschen. [27] Aus heutiger Sicht betrachtet, lassen sich Kybernetik und KI nicht allein auf ein wissenschaftliches, ökonomisches oder technisches Interesse reduzieren. Da diese Theorien einem soziotechnischen Bereich angehören, in dem Kommunikationsstrukturen, Welt- und Menschenbilder sowie Wertvorstellungen gebildet und gewandelt werden, befassen sie sich mit philosophischen Fragen zur Wahrnehmung, Kognition, Sprache, Ethik und Ästhetik. Wenn die Informationstechnologie im Grunde darauf hin arbeitet, mentale Prozesse zu automatisieren, dann reicht sie direkt oder indirekt in Disziplinen hinein, die mit menschlicher Kognition oder Kreativität befasst sind.