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beeinflussen. Dabei muss betont werden, dass neben allen intellektuellen Überlegungen, welche hinter jeder der aufgezeigten Positionen stehen, die Frage nach der Gestaltung, nach der Form der entscheidende Antrieb der künstlerischen Arbeit war. Das gemeinsame künstlerische Ziel, dass jeder dieser Künstler auf unterschiedlichste Weise verfolgte war es, den Klang vom Willen des Komponisten zu befreien. Damit sind drei wesentliche Denkstrukturen für die künstlerische Arbeit mit generativen Elementen aufgezeigt, die nicht nur für die Musik Gültigkeit haben, sondern auch Künstler aus anderen Gattungen beschäftigen. Die generative Methodik stellt eigene Anforderungen an die bildende Kunst. Seit den späten sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben sich einzelne Pioniere der Computerkunst mit der Festlegung von allgemeingültigen Regeln zur Schöpfung von generierten bildnerischen Werken auseinandergesetzt. Im Folgenden werden anhand der Werke von Max Bense, Manfred Mohr, Harold Cohen und John Horton Conway exemplarisch vier wesentliche Voraussetzungen zur Anwendung der generativen Methodik auf die Bildende Kunst

 

vorgestellt. Max Bense führte bereits 1965 den Begriff der »generativen Ästhetik« ein und definierte selbige als »[…] die Zusammenfassung aller Operationen, Regeln und Theoreme […], durch deren Anwendung auf eine Menge materialer Elemente, die als Zeichen fungieren können, in diesen ästhetische Zustände (Verteilungen bzw. Gestaltungen) bewusst und methodisch erzeugbar sind«[9]. Durch die Auswertung von statistischen Gesetzmäßigkeiten hoffte Bense einen rationalen Ansatz zum Bildaufbau zu erlangen. Er unterteilte Bildflächen in kleine Raster und untersuchte die einzelnen Farbwerte nach ihren inneren Zusammenhängen, um auf diese Weise neue Bilder nach vordefinierten Kriterien erschaffen zu können. Erfolglos gab er diese Methode allerdings wieder auf. Bense widmete sich fortan der semiotischen Betrachtung und verband damit das künstlerische Ziel, »[…] eine rationale Herstellung von Kunst […]«[10] durch eine rationale Erzeugung von Zeichen zu realisieren. Der Angriffspunkt für seine Untersuchungen blieb dabei der ästhetische Prozess. »Tatsächlich sind solche ästhetischen Systeme, genau wie die Information, Ausdruck einer Verteilungs- und Auswahlfunktion, und

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