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Auch in seiner Malerei thematisierte er die Musik. In einem Gemälde Giorgiones, dem »Ländliches Konzert« (um 1510, Louvre, Paris) taucht als zentrales Motiv die Musik auf. Die pastorale Szene zeigt auf einer Wiese ruhend einen Lautenspieler, einem Hirten zugewendet, sowie eine unbekleidete, Flöte spielende Nackte. Am linken Bildrand hält eine zweite Nackte einen Krug über einem Steintrog. Giorgione, der selbst ein passionierter Musiker war, thematisiert hier die pastorale Landschaft als Ort musikalischer Inspiration, wo dem städtischen Musiker durch die göttlichen Musen und den Hirten künstlerische Eingebung gespendet wird. [12] Ein weiteres Beispiel für die Profanisierung des Themas Musik führt nach Rom ins späte 16. Jahrhundert.
Im Verlauf des 16. Jahrhunderts gewann das Thema Musik im Rahmen einer zunehmenden Profanisierung, aber auch einer spürbaren Verfeinerung sinnlicher Lebensgenüsse an Beliebtheit. In der Malerei taucht
das Thema vorzugsweise als Allegorie des flüchtigen, vergänglichen Seins auf. Es entwickelte sich schnell zu einem Lieblingssujet der damals entstehenden Genremalerei.
Ein frühes Beispiel bietet der italienische Maler Caravaggio (1571–1610). Für seinen römischen Mäzen Kardinal Francesco Maria del Monte, bei dem er zeitweilig logierte, schuf er ein halbfiguriges Gruppenportrait mit Musikern mit Musikern. Um den in der Mitte Laute spielenden Jüngling gesellen sich drei weitere junge Männer, unter ihnen Caravaggio selbst. Dieser blickt rechts hinter dem Lautenspieler zum Betrachter, in der Hand hält er ein Horn. Im Hintergrund links erkennt man einen geflügelten Eros mit einer Weinrebe. Ganz versunken studiert ein vierter Jüngling Notenblätter. Auch wenn man davon ausgehen kann, dass es sich um Musikerporträts aus dem Umfeld des Kardinals del Monte handelt, lässt die Kostümierung in antiken Gewändern auch auf eine allegorische Darstellung schließen, ähnlich wie in dem Bild Giorgiones. Die Bedeutung umschließt neben dem homoerotischen Charakter der Darstellung den