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Zusammenspiel von Architektur, Plastik und illusionistischer Wandmalerei aufzulösen. Das Kirchenschiff sollte sich nach oben hin erweitern, zum Orgelklang sollte sich der Blick des Gläubigen zu dem geöffneten Himmel der Heiligen wenden. Das 17. und 18. Jahrhundert ist bekannt als Blütezeit des Orgelbaus. Es entstanden regelrechte Orgellandschaften, die geprägt waren von unterschiedlichen architektonischen und liturgischen Voraussetzungen. Denn erst in der liturgischen Feier griffen musikalische Orchestrierung und künstlerische Raumausstattung ineinander. Von ihr mag auch ein Vordenker der Moderne – Richard Wagner – nicht unbeeinflusst gewesen sein.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts erlangte die Musik gegenüber den bildenden Künsten eine herausragende Stellung. Die Musik konnte mit ihren Ausdrucksmitteln erfolgreich ein breites Publikum erreichen, das nach Aufklärung, Revolution und einem sich quer durch Europa ziehenden Krieg auf eine neue Sprache horchte – insbesondere diejenige Beethovens. Der Philosoph
Arthur Schopenhauer bemerkte dazu: »Die Musik ist die wahre allgemeine Sprache, die man überall versteht…Jedoch redet sie nicht von Dingen, sondern von lauter Wohl und Wehe, als welche die alleinigen Realitäten für den Willen sind.« [14] Es wundert unter diesen Bedingungen nicht, dass es ein Musiker war, der die Zusammenführung der Künste, natürlich unter dem Primat der Musik, anstrebte: Richard Wagner (1813-1883). Er entwarf in der Schrift »Das Kunstwerk der Zukunft« ein Zusammenspiel der Künste als Gesamtkunstwerk: »Das große Gesamtkunstwerk, das alle Gattungen der Kunst zu umfassen hat, um jede einzelne dieser Gattungen als Mittel gewissermaßen zu verbrauchen, zu vernichten zu Gunsten der Erreichung des Gesamtzwecks aller, nämlich der unbedingten, unmittelbaren Darstellung der vollendeten menschlichen Natur – dieses große Gesamtkunstwerk erkennt er [d.h. unser Geist] nicht als die willkürliche mögliche That des Einzelnen, sondern als das nothwendig denkbare gemeinsame Werk der Menschen der Zukunft.« [15]
Als Vorreiter dieser Bewegung erkannte Wagner den Komponisten Beethoven, Held der »absoluten