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irgendwas anderes muss doch auch da sein, denn wenn man jedes Mal immer nur wieder aufs Neue enttäuscht wird, würde man es doch nicht immer wieder versuchen?!

Daniels: Auch in der Amateurfotografie wird in Zukunft die Bildproduktion auf Festplatten oder CD-Roms gespeichert werden. Wird nun die Zuweisbarkeit von Zeit und Materialbedingtheit schwieriger? Und wie kommen Sie selber an Ihr Material? Kaufen Sie CD-Romsammlungen oder Festplatten oder bleibt es bei vorgefundenen Abzugsmaterialien, die ja, egal ob sie nun digital oder analog hergestellt worden sind, doch wieder eine materielle Spur haben. Und hat nicht die digitale Alltagspraxis die früher auf einem avantgardistischen Status stehende digitale Bildbearbeitung ein bisschen überholt und in eine gesamte digitale Bildproduktion integriert?

Sasse:1995 habe ich das erste Mal bearbeitete Bilder ausgestellt. [1] Da hatte ich schon zwei Jahre mit der Technik gearbeitet. Meine größte Furcht war damals, dass man das von außen so wahrnehmen würde: Jetzt macht da einer was mit dem Computer. Ich finde das einen ganz langweiligen Aspekt; der Computer ist

 

mein Werkzeug, mit dem ich ständig arbeite. Ich hantiere mit diesem Gerät, ohne darüber nachzudenken. Und das ist ziemlich gut: Ich muss die ganzen Implikationen, die da drinstecken, nicht mehr mitdenken. Ich finde auch den Schritt gut, mit den Skizzen aus dem Rechner wieder an die Wand zu gehen. Die Skizzen könnte man gar nicht abziehen, weil sie als Fotos nicht existieren. Sie sind digital durchgearbeitet. Also gehe ich über eine digitale Ausbelichtung. In zehn Jahren wird das normal sein, weil es die herkömmliche Fotobelichtung nicht mehr geben wird oder nur noch gegen viel Geld von Spezialisten. Die Debatte analog-digital ist nach wie vor sehr stark aufgeheizt; aus meiner Sicht ist es eine Verschiebung, die lediglich auf einer technischen Ebene stattfindet. Dass jede technische Veränderung einen immensen Einfluss auf die Produktion von Bildern haben kann, will ich gar nicht ausschließen. Aber ich glaube nicht, dass, wenn es so etwas gibt wie das Essentielle oder Unbeschreibbare in der Fotografie, den Punkt also, der die Fotografie ausmacht – ich glaube nicht, dass sich das im Spannungsfeld analog-digital grundsätzlich verändern wird.

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