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Themenicon: navigation pathFoto/Byteicon: navigation pathDokument und Abstraktion
 
Screens, cold (Selichar, Günther), 1997
 
 
 

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sieht es sinngemäß Vilem Flusser. Aus der Perspektive einer gemeinsamen Sicht der verschiedenen massenmedialen Ausprägungen, braucht es daher eine Art von ›medialem Dekonstruktivismus‹, der die Oberflächen abschält, um strukturelle Vorbedingungen freizulegen: die apparativen Ebenen der Produktion von Differenz. [5]

Die Arbeiten zeigen eine Entblätterung komplexer visueller Systeme, die im alltäglichen Gebrauch rhizomartig ineinander verschlungen sind und sich überlagern. Extreme Vergrößerungen aus visuellen Massenmedien, bewegten und unbewegten, wie Computerdrucken, Fotokopien, Computer- und Fernsehmonitoren, verschiedenen Printmedien, usw. zeigen die mikroskopische Struktur, ja die Schrift medialer Bilder, die man normalerweise nicht immer mitsieht. Man sieht mikroskopische Ausschnitte aus medialen Bildern, die nicht mehr auf die Darstellung des transportierten Inhaltes referieren, sondern die formale Struktur der Transportschienen selbst vorführt.

Das Hervortreten der medientechnischen Apparatur macht deutlich, dass jedes Dargestellte davon

 

betroffen ist. Die Sources sind dokumentarische, ja ›wissenschaftliche‹ Fotografien, die innenliegende Konstruktionsprinzipien zeigen und Bedingungen der Repräsentation ansprechen. Apparative Blicke zielen auf ebensolche Systeme und ermöglichen die Arbeit am ›Abstrakten‹, einer Art Medienarchäologie hinter den narrativen Strategien. Die Bilder sehen aus wie Malerei, sprechen über neue Medien und sind Fotografien: Abbildungen einer ›Mediengrammatik‹, welche an der hauchdünnen Grenze zwischen gegenständlich und abstrakt liegen, was letztlich zeigt, dass solche Kategorien vielleicht obsolet geworden sind.

2.2. »In the cinema the viewer is attracted by the image, in television the viewer is projected by the image.«

[6]

»Screens, cold« (1997/2003), eine andere fotografische Arbeit, die ich ansprechen möchte, handelt von Monitoren, von elektronischen Displays im weitesten Sinn, wie sie Jean-Luc Godard sinnfällig vom Screen des Kinos unterscheidet. Kaum ein Lebensbereich ist frei von Schirmen unterschiedlichster Herstellungstechnik und Größe,

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