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und Künstler wie Douglas Gordon oder Pierre Huyghe Reflexionsansätze über das Wesen cinematischer Bilder und deren Bedeutung für unsere kollektiven Identifikationsmuster. Diese dem Re-Make innewohnenden, sowohl ikonophilen als auch ikonoklastischen Impulse, verweisen auf ein Interesse an der Notwendigkeit, die herkömmlichen filmischen Repräsentationsmodelle, die durch das jeweilige formale »Re-Framing« des vorgefundenen Materials zum eigentlichen Thema werden, zu transformieren. Diese Ansätze befriedigen weniger das Bedürfnis des Publikums nach dem filmischen Spektakel altbekannter Kinohits wie Alfred Hitchcocks »Rear Window« (1954), »Vertigo« (1958), »Psycho« (1960) oder David Lynchs »Blue Velvet« (1985), als dass die Aufmerksamkeit auf die Bedingungen des Mediums selbst gelenkt werden und durch die Re-fokussierung des Re-Makes auf das Dispositiv die Position des Betrachters zum eigentlichen Thema des inszenatorischen Konzeptes wird. Durch die Zersplitterung der Blickwinkel (multipleviewer- aesthetic, double-vision, time-delay, etc.) verliert das von Christian Metz postulierte Prinzip der Identifikation mit der Kamera, bzw. mit den Darstellerinnen und

 

Darstellern seine Gültigkeit. [6] Die Position des Betrachters, die bislang im Museum einen definierten Bezugsrahmen besaß, verliert ihre Sicherheit gegenüber dem Gegenstand der Rezeption aufgrund der Herausforderung an die eigene Syntheseleistung unter den Bedingungen der Zeit bei der Bilderfassung. Die darin begründete, fundamentale Instabilität des Zuschauers, die im übrigen auch durch dessen Bewegungsfreiheit vor und in den Videoinstallationen noch verstärkt wird, ist ein Hauptcharakteristikum für den paradigmatischen Wechsel von einer von der visuellen Zentrierung auf das Werk bestimmten musealen Inszenierung zu einer auf den Betrachter übertragenen Verantwortung. [7]

Darstellung als körperliche Erfahrung

Der experimentelle Charakter rückt die Videoinstallationen der jüngeren Künstlergenerationen in die Nähe der Performance. Im Sinne einer Unmittelbarkeit, die durch das Verhältnis der Handlungsregie zum Raum erzielt wird, werden performative Praktiken der späten sechziger, frühen siebziger Jahre wiederbelebt, die Körper und Psyche

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