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Bildsphären

Mit der virtuellen Realität tritt zur panoramatischen Bilderfahrung nunmehr auch die sensomotorische Erkundung einer den Schein von ›Belebung‹ repräsentierenden Bildsphäre. Die interaktiven Medien wandeln unsere Vorstellung vom zweidimensionalen Bild zu einem multisensorischen interaktiven Erfahrungsraum, der in einem prozessualen Zusammenhang steht. Es eröffnet Objekte und Bildräume, die zuvor nicht dargestellt werden konnten. Die Raumzeitparameter können beliebig gewandelt und das Virtuelle als Modell- und Erfahrungsraum genutzt werden. Für die Größe Immersion eröffnet insbesondere der globale Bildzugriff und Austausch über die Netzwerke, verbunden mit der Technik der Telepräsenz, neue Optionen. Überdies werden große Teile der Bildresourcen unserer natürlichen Umwelt mit den artifiziellen Bildern in Mixed Realities verschmolzen, oftmals ohne zwischen Simulacrum und Original unterscheiden zu können. Es soll nicht behauptet werden, dass die Virtuelle Kunst aus dem Computer stets und immer auf ein Maximum an Illusion

 

setzt – im Gegenteil, Künstler versuchen immer wieder, diese Grundtendenz sowie kritisch die Größen von Illusionismus, Interfacedesign und natürlicher Interaktionsprozesse zu unterlaufen, um neue ästhetische Optionen zu entdecken. Dennoch muss betont werden, dass sich die Virtuelle Kunst eindeutig im Kraftfeld von Illusion und Immersion bewegt, dem Paradigma des Mediums. Dieser Bezug, gleich ob er von den Künstlern kritisch kommentiert oder aber strategisch ausgespielt wird, ist das Fundament auf dem sich diese Kunst bewegt. Das Visualisierungspotential virtueller Werke geht weit über die Abbildkraft einer rein mimetischen Sicht hinaus. Die Visualisierung komplexer Systeme, wie sie fast alle genannten Künstler anstreben, birgt ein neues kreatives und bildtechnisches Potenzial. Es entstehen erweiterte polysensuell erfahrbare Bildräume interaktiver Kunstrezeption, welche prozessuale Situationen ermöglichen und damit Tendenzen der Performanz fördern. So erfahren auch die Kategorie des Spiels und seine Theorie neue Bedeutung.

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