Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathMedienkunst im Überblickicon: navigation pathKommunikation
 
Satellite Arts Project (Galloway, Kit; Rabinowitz, Sherrie), 1977Hole in Space (Galloway, Kit; Rabinowitz, Sherrie), 1980Electronic Café (Galloway, Kit; Rabinowitz, Sherrie), 1984
 
 
 

icon: previous page

Aktivitäten von Menschen in den Datenraum (zum Beispiel des Internets) verlagern, desto wichtiger ist ein Bewusstsein von den ermöglichenden beziehungsweise verhindernden Eigenschaften des Code, auf dem diese virtuellen Räume basieren.[36]

Im Jahr der documenta 6 (1977) produzierten Kit Galloway und Sherrie Rabinowitz das »Satellite Arts Project«, bei dem zwei Gruppen von Tänzern an verschiedenen Orten miteinander interagierten. Deren Bilder wurden dergestalt auf dem Bildschirm zusammengefügt, dass es so aussah, als würden die 3000 Kilometer entfernten Menschen miteinander tanzen. 1980 folgte Galloways und Rabinowitz' Satellitenprojekt »Hole in Space«, das viel offener – und partizipatorischer – als das »Satellite Arts Project« konzipiert war und für viele nachfolgende Projekte wegweisend werden sollte. 1984 schließlich entwickelten Kit Galloway und Sherrie Rabinowitz anlässlich der Olympischen Spiele in Los Angeles mit dem »Electronic Café« den Prototyp aller Internetcafés, und dies lange vor dem Internetboom der 1990er Jahre. Das »Electronic Café« war ein

 

multimediales Computer- und Videonetzwerk, das sieben Wochen lang fünf von verschiedenen Volksgruppen bewohnte Bezirke von Los Angeles in Echtzeit verband und so einen Austausch ermöglichen sollte.[37] Das Konzept dieses klar auf soziale Vernetzung ausgerichteten Prototyps des »Electronic Café« ist bis heute hochaktuell: »Jeder Nutzer hat uneingeschränkten interaktiven Zugang zu den Datenbasen und […] kann jederzeit Botschaften senden, Akten anlegen, andere Mitteilungen lesen und Kommentare und Anregungen durch öffentlich zugängliche Terminals in Bibliotheken, Lebensmittelgeschäften, Kaffeehäusern und Gemeinschaftszentren vorbringen. […] ein Instrument für kollektives Denken, Planen, Organisieren, Entscheiden.«[38] In diesem Sinne ist das »Electronic Café« ein direkter Vorläufer des 1986 gegründeten Art Com Electronic Network (ACEN) und auch von Kontext-Systemen der 1990er Jahre wie The Thing (New York), De Digitale Stad (Amsterdam) und Internationale Stadt (Berlin).

icon: next page