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Themenicon: navigation pathBild und Tonicon: navigation pathMontage/Sampling/Morphing
 
 
 
 
 

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Distanz, nämlich in einem prinzipiell konstruktiven und vielversprechenden Verhältnis zur ganzen Welt: so wie die Welt durch neue Technologie und neue soziale und politische Techniken neu gebaut wurde, baute die Montage die Kunst neu. Dazu kam, dass genau wie durch die neuen politischen Techniken im Sozialen so durch die Montage nun auch in der Kunst diejenigen beteiligt waren, die vorher nicht zur Gestaltung der Welt zugelassen worden waren: also all die Ungebildeten, Unausgebildeten, die aber die neue Technik beherrschen oder sich aneignen können. Diese Gemeinsamkeit von klassischer Montage und Sampling spitzte die Kulturkritik auf die Tatsache zu, dass das, was früher das Gegenteil von legitimer Welthabe gewesen wäre – Aneignung, Diebstahl, Arbeit anderer – nun durch – je und je – Sampling und Montage von der Technologie und der mit ihr verbundenen Idee der Fortschrittlichkeit legitimiert werde. Denn die Technologie, so der Techno-Optimist, baut die Welt. Die Welt als Ganzes schien im Bau. Durch den Gebrauch der Montage konnten wir mitbauen, statt einfach nur gebaut oder umbaut zu werden.

Beim Sampling war eine solche Illusion hingegen

 

begrenzter, begrenzt auf Kämpfe um kulturelle Hegemonie im Sinne des italienischen Theoretikers Antonio Gramsci. Keiner der kulturellen Akteure wähnte sich ernsthaft in einem politischen Machtbezug zur Welt, nicht einmal symbolisch. Stattdessen war das damals gültige Paradigma noch das der Gegenkulturen, Subkulturen oder Gegenöffentlichkeiten – und das wäre auch tatsächlich das Gemeinsame der zwei – wie wir gesehen haben – total entgegengesetzten Konzeptualisierungen von Sampling: sie agierten aus einer subkulturellen und subkulturalistischen Position aus. Ihnen ging es weniger oder nicht nur um ein Verhältnis der Akteure zur Welt, sondern dies immer nur um den Preis oder in dem Grad, indem sie ein

Dieses Vorgehen steht aber einer bestimmten Variante des von Claude Lévi-Strauss mit »Bricolage« bezeichneten ziellosen Bastelns näher, als der ›souveränen‹ Distanz der Montage. Es geht nicht um ein für einen bestimmten Zweck geplantes Gebäude, sondern um eine fortgesetzte Aktivität, die jederzeit unterbrochen und wieder neu aufgenommen werden kann und darin dem Verhältnis eines andauernden,

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