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des Marketing, der Public Relations, usw. sind entweder so weit in die Berichterstattungen eingedrungen oder in der Werbung dermaßen feingedrechselt angewandt, dass ein klares Erkennen oft weder möglich noch erwünscht ist (man denke etwa an die pseudowissenschaftliche Sprache der Kosmetikindustrie).

Fotos, analoge, wie digitale operieren mit realistischen, naturalistischen, figurativen Elementen, wobei ihre genauer Wirklichkeitsbezug nicht preisgegeben wird, hingegen durch Einbettung in einen bestimmten Zusammenhang eindeutiger gerichtet werden (ich darf hierzu an die berühmte Rede des amerikanischen Außenministers Colin Powell vor dem Uno- Sicherheitsrat in New York erinnern, der unter Verwendung von Bildern irgendwelcher Vehikel in Wüstenumgebung, den Beweis antreten wollte für die Existenz von Massenvernichtungswaffen und die Notwendigkeit eines Krieges gegen den Irak. Im Rahmen dieser Präsentation war es völlig unerheblich, ob die eingesetzten Bilder analoger oder digitaler Natur waren.).

Ein möglicher „Restwert” der Fotografie heute - in

 

punkto möglicher Übertragungskapazitäten des Mediums - hat sich weiterentwickelt: Das einzigartige Verschmelzen von Bild und Referenz - in dieser „Authentizität” von Fotografie bestand die wichtige Eigenart des fotografischen Mediums – findet bei der Entstehung des Digitalbildes zwar noch statt, aber diese Eigenart ist nur mehr unter eingeschränkteren, wesentlich fragileren Bedingungen, zutreffend. Eine Bildform, in der jedes einzelne Pixel abänderbar ist, steht in einem anderen und abstrakteren Verhältnis zum Abgebildeten als ein Medium, dessen einzelnes Filmkorn wesentlich stabiler ist; die vollständige Relativität eines einzelnen Bildpunktes ist eine neue Qualität und ermöglicht, tiefer in die Bilder einzudringen. Der gesellschaftliche Vertrag lautet offenbar, der digitalen Fotografie den Vorzug zu geben und innerhalb der Foto- und Medientheorie wird dies heftig diskutiert, oft von melancholischen Ablösungsschwierigkeiten geprägt. Wenn vom Ende der Fotografie gesprochen wird, fühlt man sich an vergleichbare Diskussionen im Feld der Malerei erinnert. Oder wenn die analoge Fotografie als subtraktives Medium (wie Baudrillard) und im Gegensatz

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