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der Vereinfachung und der Entledigung von Inhalt verschrieben hat, beabsichtigt die Minimal Art in Wahrheit eine der radikalsten Alternativen zum Modernismus dadurch, dass sie die Unmittelbarkeit der Wahrnehmung, die für Clement Greenberg oder Michael Fried die Bedeutung von Kunst als einer Flucht vor der zeitlichen Dauer ausmacht, als ›puren‹ Augenschein in Frage stellt. In der Tat attackiert Fried in »Art and Objecthood« (1967) vehement die »theatralische«, auf Erfahrungen aufgebaute Dimension der Minimal Art, und lehnt einige der für diese Kunstrichtung charakteristischen Merkmale ab – wie z.B. die zeitliche Dauer, die räumlichen Verhältnisse und die Aufmerksamkeit, die der Rolle des Zuschauers geschenkt wird.

Statt einer »abstrakten Zuschauerschaft« beabsichtigt der Minimalismus eine Erfahrung, die ein Subjekt macht, dessen »körperliche Dichte sowohl sicher gestellt ist als auch ermöglicht wurde durch das Miteinanderverbundensein all seiner Sinnesbereiche.« [11] Bei den Werken der Minimalisten Donald Judd und Robert Morris [12] bringen sowohl die »einheitliche Form« – die Form ohne innere Struktur

 

– als auch die serielle Veröffentlichung die Zuschauer dazu, sich mit ihrem Konzept von dem, was sie glauben, wie eine Form auszusehen hat, auseinander zu setzen. [13] Morris drückt es folgendermaßen aus: »Die gleichbleibende Form des Würfels, die man immer im Kopf hat, die der Zuschauer aber niemals buchstäblich erfährt, ist eine Tatsache, mit der die eigentlich sich verändernden perspektivischen Ansichten in Verbindung stehen.« [14]

Vom Gewahrsein der Körperlichkeit des Zuschauers

Ein Teil der Bedeutung der Körper-Metapher Akermans von Fleisch und Skelett ist der Hinweis darauf, dass, so argumentiert Rosalind Krauss, der »Körper im Allgemeinen«, der von den Minimalisten in den 1960er Jahren angesprochen wurde, der gleiche Körper ist, der in den 70er und 80er Jahren in der Kunst in seine Einzelteile zerlegt wurde. Als ein eindeutiges Beispiel dafür, wie das Gewahrsein des Zuschauers, was seine bzw. ihre eigene Körperlichkeit betrifft, möglicherweise mit einer politisierten Ästhetik verknüpft sein könnte, dienen die Filme von Akerman und Yvonne Rainer als Belege. »Je tu il elle« (1974)

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