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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathAkerman
 
 
 
 
 

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macht Akermans Bezugnahme auf minimalistische Prinzipien der geballten zunehmenden Serialität deutlich. Sie schöpft eine Reihe von Positionen aus für sich und für ihre Requisite, eine Matratze. Sie hält sich an Yvonne Rainers Hinwendung zu einer konkreteren Alltäglichkeit in der Darstellung, zum minimalistischen Auftrag des Choreographen und des Tänzers, der besagt, dass die Darstellung ihr Hauptaugenmerk auf die Bewegung richten sollte auf Kosten der Psychologie. Akermans Herumtragen der Matratze durch den Raum in »Je tu il elle« und Rainers Gebrauch von Koffern und Taschen bei der Aufführung von »Grand Union Dreams« (1971) sind Beispiele für aufgabenorientierte Darbietungen, bei denen das Objekt weniger die Zielscheibe einer Handlung ist, die die Rolle oder die Handlung erfordert, als vielmehr eine Requisite, die dazu dient, Gestik und Bewegung zu vergegenständlichen und zu banalisieren.

Die Ähnlichkeit zwischen Minimal Art, Performance-Kunst und minimalistischem und strukturellem Film macht deutlich, wie Strategien wie Echtzeit-Darstellung, Wiederholung und serielle Fortsetzung den Körper des Zuschauers in Anspruch

 

nehmen, ein entscheidender Schritt für ein körperliches Kino. Zwei wichtige formale Richtungen, die sich beide dazu verpflichtet haben, sich, was den Zuschauer angeht, mit seinem bzw. ihrem Gewahrsein der Körperlichkeit und der Wahrnehmung zu beschäftigen, werden in der Kunst der 1960er und 70er Jahre immer wieder verwendet: Bei der ersten sorgt eine Überfrachtung mit Informationen, die durch einen vielfachen Input an Themen, Formen, Gesten und Medien entsteht, für eine geteilte Aufmerksamkeit des Einzelnen. Die Fluxus-Gruppen und John Cages Aufführungen, Allan Kaprows Happenings und der New American Dance (Rainer, Simone Forti, Lucinda Childs, Merce Cunningham) tragen allesamt zur Erkenntnis bei, dass Gleichzeitigkeit – eine gemeinsame Anwesenheit von Geschehnissen innerhalb und außerhalb des Textes – eine so nicht gewollte Art und Weise von Zuschauerreaktionen bewirken kann, wodurch die Anerkennung der Autorenschaft und die Absicht zunichte gemacht werden können. So wird z.B. die Stille zu einer Kombination aus zufällig entstandenen Zuschauergeräuschen und, gemäß Cage, der Leere, genau wie mehrfache Abbildungen das Terrain ebnen

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