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Zen for Film (Paik, Nam June), 1964Empire (Warhol, Andy), 1964
 
 
 

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Filmes als vom Zufall abhängend gezeigt: so wie sich die Kratzer und der Schmutz auf der leeren Leinwand in Nam June Paiks »Zen for Film« oder in George Landows »film in which there appear sprocket holes, edge lettering, dirt particles, etc« (1966) ansammeln, werden die Besonderheiten sowohl des Filmemachens als auch der Darstellung wahrgenommen – der Film mit seiner Kategorie der Wiederholung und die Darstellung mit ihrem Umstand der zufällig entstandenen Einzigartigkeit. [16]

Eine andere Lösung, die André Bazins Vorstellung von einem wandernden Blickpunkt des Zuschauers übernimmt, ist die Totale, die die vielen Ebenen einer stark fokussierten Aufnahme zeigen kann (oder gerade nicht). Die Filme Warholzeigen, dass sowohl die Gleichzeitigkeit der Ereignisse auf dem Bildschirm als auch die lange zeitliche Dauer eines einzigen Bildes oder eines Ereignisses eine einseitige Wahrnehmung verhindern können. »Empire«, mit seiner einzigen Einstellung und der langen zeitlichen Dauer, unterstreicht genauso wie »The Chelsea Girls«, mit seiner gleichzeitigen Darstellung von zwei Teilen und seinen ruhelosen, zufälligen Zooms, Warhols Vorliebe

 

für ›Lärm‹, sowohl was die Struktur des Werkes als auch dessen dazugehörige Wahrnehmung angeht.

All diesen Vorgängen liegt ein Gefühl von Sinnentleerung zugrunde. Sowohl die reinen, ganzheitlichen Formen als auch ein endloses Austauschen und Nebeneinanderstellen von typischen Kameraeinstellungen, ein Überlagern von formalen Spielereien, sind Strategien, mit denen eine Bedeutungsfindung verhindert werden soll. Eine vereinfachte Form, der Inhalt oder ein Vorgang kann ein logisches Begreifen nicht weniger vereiteln als eine Überfrachtung mit Assoziationen (wie bei diversen Strukturen von Spielen, die Hollis Frampton, Snow und Landow vorgeschlagen haben). Richard Serras »Hands Scraping« (1968) veranschaulicht einen Vorgang der Reduzierung, der buchstäblich zu einer »leeren« Leinwand führt. Dieser Vorgang steht in gewisser Weise im Einklang mit dem Zurückdrängen von Inhalt im Modernismus und dessen Bevorzugung der stofflichen und auf Erfahrungen basierenden Dimensionen der Kunst; im Gegensatz zu Greenbergs Modernismus strebt der minimalistische Entwurf allerdings danach, einen subjektiven Einsatz durch ein Thema hervorzulocken,

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