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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathDebord
 
 
 
 
 

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eigenen Stil in dieser Sprache zu beherrschen; und der unvermeidliche Erfolg unserer Werke würde zudem die ökonomische Basis für die zukünftigen Produktionen dieser Genossen liefern. Die Erweiterung unseres Publikums ist von entscheidender Bedeutung.« [26] Aus diesem und anderen Gründen behauptet Debord, dass von all den vielen jungen Regisseuren aus verschiedenen Ländern, die den Film als ein Instrument der revolutionären Kritik zu nutzen versuchen, zum gegenwärtigen Zeitpunkt »nur die Positionen und die Methoden der Situationisten (wie sie in den Thesen von René Viénet in unserer letzten Ausgabe formuliert wurden) einen direkten Zugang zu einer zeitgemäßen revolutionären Verwendung des Films haben – obwohl die politischen und ökonomischen Umstände natürlich noch Probleme aufwerfen können.« [27]

Diese Behauptung wird in einer Reihe von Filmrezensionen der LI (Lettristische Internationale) und der SI von Filmen von Julien Duvivier, dem »filmischen Verderben« [28] (eine empörte Rezension von «Marianne de ma jeunesse»), Federico Fellini (eine scharfe Kritik an «La Strada»), Agnès Varda («La pointe courte» wird getadelt wegen seiner nichtssagenden

 

politischen Gesinnung), Alain Resnais (der erst gelobt wird für «Hiroshima mon amour» und dann heruntergeputzt wird für «L’année dernière à Marienbad»), Norman McLaren («Blinkity Blank» wird beschuldigt, das lettristische Kino zu plagiieren) und Jean-Luc Godard, »der blödeste der maoistischen Schweizer« (der in einer Reihe von Artikeln wegen seiner filmischen Politik attackiert wird, speziell in Bezug auf «A bout de souffle» und «Le gai savoir»), weiter ausgeführt. [29] Den besten Einblick in die »gegenwärtige revolutionäre Verwendung des Kinos« durch die SI kann man allerdings nur anhand der Filme, die sie selber – und vor allem Guy Debord – gedreht haben, gewinnen. »Je veux un ciné qua non!« [30]

7. Guy Debord als Filmemacher

Ja. Guy Debord, der Theoretiker und Kritiker des Spektakels par excellence, war – wie er selber oft betont hat – Filmemacher. [31] Es ist eine sehr merkwürdige und oft ignorierte Tatsache, dass Debord – neben dem Schreiben, dem Organisieren und dem Herausgeben der SI, dem Verhindern von Abspaltungen und dem Bloßstellen von Betrügern und Verrückten –

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