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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathDouglas
 
 
 
 
 

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Bildebenen und Projektionsstrahlen durchdringen sich jedoch, da die Leinwand semitransparent ist. Das eine Bild verdrängt das andere und verändert somit die Wahrnehmung. Es entstehen Solarisationsprozesse, das helle Licht von Eleanores Taschenlampe bohrt sich in das Bild der anderen Seite, die leichte Asynchronisation der beiden Filme zueinander erzeugt Verdoppelung und Überschneidung der Konturen der Protagonistin. Die Bilder verhalten sich wie Schatten zueinander. Der Prozeß des Unheimlichen nach Sigmund Freuds Begriffsbildung wird so direkt visuell erfahrbar gemacht. So fallen das Reale und das Imaginäre ineinander. Douglas entwirft parallele Welten. Er transformiert jedoch durch die Überlagerung die gespiegelte Welt, die als frühkindliche Wahrnehmung, als Identifikation mit der eigenen Gattung, und dem Erkennen der eigenen Person und somit der Konstitution des Ichs als bewußte Wahrnehmung seiner selbst in der Umwelt beschrieben wird: Das Bild erscheint eingetrübt, die Auflösung beeinträchtigt, Konturen verwirrend, Einstellungswechsel erzeugen als Blitze wahrnehmbare Lichtveränderungen. Die Prägnanz nimmt in dem Maße

 

ab, wie die Projektionsoberfläche sich reliefartig auszudehnen scheint.

Der Besucher im Raum und die Auflösung der Schatten

Der visuelle Status des Ich bedeutet körperliche Repräsentation und diese körperliche Repräsentation wird in Douglas' technischem Dispositiv wieder visuell erfahrbar gemacht. Und hier erscheint der Betrachter selbst im Bild. Der Besucher des Projektionsraums wird zum Eindringling in dieser Welt. Er muß sich zum Film auf der Leinwand in Beziehung setzen und sich im Raum positionieren. Durch die Doppelbespielung ist er konstant in Bewegung, um sich auf beiden Seiten ein Bild zu machen – ähnlich der häufig wechselnden Kameraeinstellungen im Film selbst. Tritt der Betrachter in den Projektionsstrahl, stellt sich ein merkwürdiger Effekt ein. Es nicht zu tun, ist fast unmöglich, da die Leinwand schräg im Raum hängt und eine Cinemascope-Aufnahme wiedergibt. Der Blick auf die Leinwand von außerhalb der Projektion führt notgedrungen zu einer verzerrten Wiedergabe. Das Bild verschwindet nicht wie man es beim Eintreten in den Lichtkegel erwartet und wie es

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