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sowohl in der bildenden als auch in der zeitbasierten Kunst Wielands der 1960er und 1970er Jahre. Sie interessierte sich sehr für Raum und Objekte, die Freuden und Gefahren ihres eigenen Alltags; dabei konzentrierte sie sich häufig auf den häuslichen Bereich, seine Geräte, seinen Techniken und taktilen, sinnlichen Vergnügen, die alle symptomatisch für den feministischen Einschlag ihrer Arbeit sind. Ähnlich untersuchte sie auch das »Hier und Jetzt« des kanadischen Nationalismus, der sich in den 1950er Jahren entwickelte und Ende der 1960er Jahre wie ein (höfliches) Lauffeuer wütete. Northrop Frye schrieb, das Rätsel der kanadischen Identität könne nicht durch eine einfache Untersuchung des Selbst gelöst werden, sondern die kanadische Sensibiliät sei »weniger durch die Frage ›Wer bin ich?‹, als durch die Frage ›Wo ist hier?‹ kompliziert« worden. [5] Wielands Filme machen es sich zur Aufgabe, den Ort näher zu bestimmen, von dem, sowohl im individuellen als auch im geographischen Sinn, Bedeutung ausgeht. Formal war ihre Arbeit oft rigoros minimalistisch und wies indirekt auf die verschiedenen Auswirkungen des filmischen Dispositivs hin, jedoch nie ohne Humor. Die Kombination dieser drei Merkmale – die Konzentration
auf die Besonderheiten des häuslichen Bereichs, die Betonung der Schwierigkeit zu definieren »Wo ist hier?« und die Neigung zu einer reduktiven Ästhetik – führte zu einem Gesamtwerk, das in seinem Eklektizismus für die meisten Kritiker und Wissenschaftler noch immer nicht lesbar zu sein scheint. [6]