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Triangle (Iveković, Sanja), 1979Truisms (Holzer, Jenny), 1979Television Spots (Douglas, Stan), 1987
 
Monodramas (Douglas, Stan), 1991Homeless Vehicles (Wodiczko, Krzysztof), 1988
 

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›Zweiwege-Überwachung‹ vor: Inner- und außerhalb eines Hauses sollte jeweils eine Kamera mit Monitor aufgestellt werden, die es den auf beiden Seiten stehenden BeobachterInnen ermöglichen sollten, nicht nur den jeweils anderen Personen, sondern auch sich selbst beim Beobachten zuschauen zu können.

Sanja Iveković zeigte 1979 mit ihrer Aktion »Triangle«,[48] wie der private Raum öffentlich überwacht wird und wie eine private, sexuell explizite Handlung vom Staat als eine Gefährdung der Öffentlichkeit interpretiert werden kann.[49] Barbara Kruger, Jenny Holzer und andere trugen politische Kritik an stereotypen Geschlechterrollen und an der damit einhergehenden Gewalt in den städtischen Außenraum. Jenny Holzer arbeitet seit 1977 mit Sprache, vor allem mit so genannten »Truisms« – irritierenden Statements, sich widersprechenden, teils klugen und auch ärgerlichen Sätzen, Maximen, Klischees, Vorurteilen. Diese »Truisms« platziert Holzer auf verschiedenen Trägermedien im öffentlichen Raum: so zum Beispiel 1982 auf der 75 Quadratmeter großen Anzeigentafel auf dem New Yorker Times Square und 1989 als Clipserie im Programm des Fernsehsenders

 

MTV. In dieselbe Zeit fallen auch Stan Douglas' »Television Spots« (1987–1988) und seine »Monodramas« (1991), die beide im normalen Fernsehprogramm während der Werbepausen ausgestrahlt werden sollten. Diese Serien bestehen aus jeweils zwölf bzw. zehn kurzen Mini-Fiktionen kommerzieller Länge, die – da in Echtzeit gedreht – im Vergleich zu ›normalem‹ Fernsehen extrem verlangsamt erscheinen und so die Sehgewohnheiten des Zuschauers irritieren.[50]

Politisch-künstlerischer Aktivismus

Als explizit in politische und soziale Verhältnisse eingreifend, verstehen sich dagegen die Arbeiten von Krzysztof Wodiczko, Jochen Gerz, Peter Fend und Ingo Günther. Der 1976 aus Polen zuerst nach Frankreich und dann in die USA emigrierte Künstler- Ingenieur Krzysztof Wodiczko ist in den 1980er Jahren durch seine großformatigen Diaund Videoprojektionen auf öffentliche Gebäude und Monumente bekannt geworden. Seine »Homeless Vehicles« (1988) gehören zu einer Reihe nomadischer Instrumente, die der Künstler für Obdachlose und MigrantInnen in Zusammenarbeit mit diesen entwickelt hat.[51]

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