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Themenicon: navigation pathMedienkunst im Überblickicon: navigation pathWahrnehmung
 
 
 
 
 

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wissenschaftlich geprägten Ansätzen im Bereich der Wahrnehmungsuntersuchungen. Dabei werden Beispiele der Entwicklung und Anwendung von Wahrnehmungsinstrumenten mit unterschiedlichen technischen Voraussetzungen beschrieben. Anhand von analogen wie digitalen Technologien wird schließlich das Phänomen des Sehens mit Unterstützung technischer Hilfsmittel betrachtet.<BR>

I Mediale Möglichkeiten

Die Entwicklung technischer Abbildungsmedien wie Fotografie und Film im 19. Jahrhundert bringt völlig neue Darstellungsmethoden und Formensprachen hervor. Im Film und später im Video wird die Möglichkeit, Raum abzubilden, um die Darstellbarkeit von Abläufen und Bewegung ergänzt. Zeit wird somit als zusätzlicher Faktor in das Repertoire darstellerischer Mittel eingebunden und eröffnet neue ästhetische Möglichkeiten, die sich ohne die zugrundeliegenden technischen Voraussetzungen nicht entwickelt hätten. Schon Walter Benjamin betont in seinem Aufsatz über das »Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit«[1] die Verflechtung zwischen

 

neuen Technologien und neuen Kunstformen und der daraus entstehenden Prägung von Mustern der Wahrnehmung. Er veranschaulicht diesen Zusammenhang am Beispiel des Films, der durch Verfahren wie Zeitlupe und Vergrößerung oder mittels Bewegungsstudien eine neue Betrachtungsweise der Natur und der Umwelt hervorbringt und vor allem durch die Montage bis dahin nicht gekannte Sehweisen erlaubt. Der Medienwissenschaftler Marshall McLuhan beschreibt in den 1960er Jahren die zunehmende Mediatisierung unseres Alltags und sieht darin eine Erweiterung unserer Wahrnehmungsmöglichkeiten begründet. McLuhan betrachtet den Mediengebrauch als eine kulturelle Technik, die unterschiedliche Wahrnehmungsbereiche miteinander verbindet: »Das Fernsehbild hat auf jeden Fall mit einer vereinigenden, synästhetischen Kraft auf die Sinneserfahrung dieser stark von der alphabetischen Kultur geprägten Völker gewirkt. […] Radio und Fernsehen […], diese gewaltigen Erweiterungen unseres Zentralnervensystems, haben den westlichen Menschen das Erlebnis der Synästhesie zu etwas Alltäglichem gemacht. Die westliche Lebensweise, wie sie schon seit Jahrhunderten durch

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