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Themenicon: navigation pathMedienkunst im Überblickicon: navigation pathWahrnehmung
 
 
 
 
 

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strenge Trennung und Spezialisierung der Sinne zustande kam, wobei das Sehen die wichtigste Rolle übernahm, kann den Radio- und Fernsehwellen nicht standhalten, welche die ganze Augenwelt des abstrakten, individualistischen Menschen überfluten.«[2]

Es ist jedoch nicht die Technik allein, die Wahrnehmung beeinflusst oder Wahrnehmungsmuster prägt, sondern auch ihr spezifischer Einsatz beziehungsweise ihr ästhetischer Gebrauch, der dazu führt, dass sich unsere Sinneswahrnehmung entsprechend neu organisiert. Über die wechselseitige Beziehung zwischen Medientechniken und ihrem künstlerischen Einsatz schreibt der Kunsthistoriker Vittorio Fagone im Katalog zur documenta 8: »Allgemein gilt die Technologie nicht als Norm äußerlicher Gegebenheiten, sondern als ein ›Medium‹ zur Steigerung kommunikativer Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten. Im speziellen besitzen die neuen Informationsinstrumente eigentümliche sprachliche Kräfte, die es in beiden Richtungen auszukundschaften gilt: einmal hinsichtlich eines lebendigen Austausches mit den anderen Techniken

 

der mechanischen Bildaufnahme (wie Fotografie, Kino und Video), zum anderen hinsichtlich der eigenen Fähigkeit, neue figurative Synthesen zu entwickeln, die aus sich selbst heraus leben, [und] multimediales audio-video sind. Jedenfalls handelt es sich um kein Übertragungsverfahren, sondern um die mögliche Definition neuer Materialien, Qualitäten und raum-zeitlicher Bezüge im Bild.«[3] Etwas allgemeiner äußert sich auch Dieter Daniels über die Wechselwirkung von Kunst und Medien: »So wie die künstlerischen Gattungen sich nicht nur durch ihr Material, sondern ebenso durch ihre Kontexte und Institutionen definieren, so beruht auch die Abgrenzung und Erzeugung von Medientechniken auf einer Mischung von kultureller Konvention und technischer Innovation.«[4]

Medium Film

Die Entwicklung des Filmes mit seinen neuartigen visuellen Qualitäten bildete seit Anfang des 20. Jahrhunderts[5] eine wichtige Ausgangsbasis für die künstlerische Untersuchung von neuen Ausdrucksformen und Wahrnehmungstechniken, die im

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