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Themenicon: navigation pathBild und Tonicon: navigation pathMontage/Sampling/Morphing
 
 
 
 
 

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eher mit der kunstinternen Gattungsbezeichnung Collage verbunden ist: der Dialektik von Konstruktion und Destruktion.

In Erweiterung des nur antiillusionistisch oder illusionsverstärkend gedachten Charakter der Montage in den anderen Entwürfen ist für Benjamin darüber hinaus wichtig, dass mit jedem montierenden Akt auch eine demontierende Tat begangen wurde, dass immer dort, wo per Schnitt ein Kontinuum unterbrochen und mit einem anderen zusammengefügt wird, auch immer ein Zusammenhang, ein Bild untergeht – und zwar zu Recht untergeht: als falsche Idylle, falsche Ganzheitlichkeit. Montage würde demzufolge nicht nur zwei Hälften auf sichtbare – und daher antiillusionistische – Weise aneinanderfügen, sondern gleichzeitig zeigen, dass für den neuen Zusammenhang ein anderer, alter untergehen muss.

Drei Montage-Begriffe

Wir haben also drei Grundpositionen: (1) Markierung des Schnittes im Sinne antiillusionistischer Ästhetik, (2) antihumanistischer Futurismus im Dienste einer wie auch immer gedachten Verbesserung der

 

Künste oder ihrer Ablösung, durchaus auch im Sinne einer Verbesserung der Illusion und schließlich (3) markierender Anti-Illusionismus plus Ablösung und Destruktion der alten Idylle, also eigentlich die Addition des sowjetisch-linken und des futuristisch-apolitischen Montage-Gedankens bei Benjamin.

Uns sind diese Haltungen auch heute noch vertraut, wo die Grundmethode jeder Montage längst den Namen einer populären Funktion eines jeden Textverarbeitungsprogramms bekommen hat: Copy & Paste. Die Grundfragen ästhetischer Praxis, die ich eben anhand des Montage-Problems skizziert habe, sind dem 20. Jahrhundert treu geblieben. Nur dass die Position eins, das kritisch aufklärerische Markieren der eigenen Verfahren zum Standard bürgerlicher Kultur geworden ist, spätestens seit Brecht seinen Weg auch in eine rein kulinarische Geschmacksästhetik gefunden hat. Die antihumanistische Verbesserung der Künste, also die zweite Position, taucht nicht mehr manifestartig als Bestandteil der Avantgarden auf, sondern als das übliche überwältigungsästhetische Prinzip der Kulturindustrie. Dass es eine solche geben

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