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Themenicon: navigation pathGenerative Toolsicon: navigation pathComputer Art
Was ist Computerkunst?
Ein Antwortversuch und Beispiele zur Auslegung
Matthias Weiß
 
 
 
 
 

 

»No instrument plays itself or writes its own music.« Per Cederqvist

[1]

»Was sich überhaupt programmieren läßt, das muß berechenbar sein.« Frieder Nake

[2]

»It is understood that the artistic goal of THE SOFTWARE is to express conceptual ideas as software. It is also understood that THE SOFTWARE is partially automated, and its output is a result of it’s process. Despite the process being an integral part of THE SOFTWARE, this does not imply nor grant the status of artwork on the output of THE SOFTWARE. This is the sole responsibility of YOU (the USER).« Signwave Auto-Illustrator LICENSE AGREEMENT (für Version 1.2), § 7.3

A. Zur Ahistorizität der Computerkunstszene

Die Geschichte der Reflexion über den künstlerischen Einsatz von Software und Computer-Hardware beginnt nicht erst mit der transmediale.01, welche aber den

 

programmierenden Künstlern als erstes internationales Festival, dessen Ursprung wie im übrigen beinahe alle jüngeren kunsthistorischen Bemühungen um neuere Verfahren apparativ basierter künstlerischer Strategien und Produktionsweisen in der Videotechnik liegt, einen Anstoß zu einer neuen, weitergehenden Beschäftigung mit Software-Programmen von Künstlern gab und in der Ars Electronica 2003 ihre bislang größte Vermittlungsinstanz überhaupt fand. [3] Im klassischen Kunstsystem wird jedoch in der Regel ignoriert, dass der Computer Werkzeug und Bestandteil von Kunst war und ist, und dies beinahe ebenso lange, wie es die Maschine selbst gibt. Eine Aufarbeitung dieser Geschichte, die sich um eine Einbettung in den kunsthistorischen Kontext bemüht, ist nach wie vor ein Desiderat. [4] Diese Perspektive verschiebt sich mit Blick auf die internationale Szene, in welcher es verschiedene Stränge der Computerkunst gibt, die sich passgenau der Entwicklung der technischen Möglichkeiten anschmiegen. Daher sollen im Folgenden zwei Anreize zu einer kunstgeschichtlichen Beschäftigung mit Computerkunst gegeben werden: Zum einen wird die Historizität des Phänomens

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