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er mit der Fotografie eine erste »Schnittstelle« zur apparativen Kunst (S.15 ff.). Er spannt den Rahmen von der Frage nach der Kunsthaftigkeit apparativ erzeugter Bilder bis zur Entdeckung der Camera obscura und stellt das Misstrauen den technischen Hilfsmitteln gegenüber mit einer Frage vor: »Kann die […] Objektivierung, ein solcher ›Abklatsch der Wirklichkeit‹, noch Kunst sein? Kann – außer in der Posierung von Personen, im Arrangement eines Stillebens oder im Suchen eines geeigneten Ausschnittes einer Landschaft – überhaupt noch aktiv gestaltet werden?« [20] Eine Untersuchung spezifischer Übereinstimmungen und der ›Erbfolge‹ zwischen den alten, apparativen Künsten und der Computerkunst unternimmt Steller nicht. Es bleibt beim einfachen Vergleich von Behauptungen über die Wertungen, dass Fotografie in der Anfangszeit eine ähnliche Ablehnung erfahren habe wie die Computerkunst. In einem weiteren Kapitel beschreibt Steller die Umbrüche der Kunst im 20. Jahrhunderts hin zu einer zunehmenden Verabschiedung der Gegenständlichkeit im Prozess der Abstraktion einerseits, andererseits in der ›Entdeckung‹ der Konkretion in der Definition nach

 

Theo van Doesburg. [21] Methodisch bindet er die Bildsyntax, wie sie in den theoretischen Künstlerschriften von Kandinsky in Form einer Elementarlehre ausgebreitet wurde, an Grafiken von Computerkünstlern. [22] Ein weiteres Vergleichsmoment sieht Steller in der Optical Art. Systematisierte und mathematisch-formalisierte Bildfindungsprozesse, so seine Auffassung, eigneten sich besonders für eine automatisierte Produktion. [23] Im Grunde ist dies eine ähnliche Haltung, wie sie auch Franke vertritt: Die Apparatur wird aufgrund ihrer immanenten Anlage zur Präzision nobilitiert, aber lediglich als Werkzeug verstanden. [24] Daneben wird sowohl die Rolle des Zufalls als auch die Zeichenhaftigkeit von Kunstwerken thematisiert, die mit dem Computer entstanden. In seinem Kapitel über generative Ästhetik und Informationsästhetik spricht Steller über die theoretischen Begründungen der kybernetisch geprägten Ästhetiken, wie sie vor allem die bereits angesprochenen Künstler verwirklichen wollten. Hier kritisierte er die Absichten der Autoren, Artefakte und ihre Wirkungen als quantifizierbar und damit errechenbar machen zu können, als

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