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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathImmersion/Partizipation
 
Autumn Rhythm (Pollock, Jackson), 1950
 
 
 

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der Bildfläche aufhob, ebnete den Weg für vielfältige Formen ereignisorientierter künstlerischer Konzepte (siehe »Autumn Rhythm«, 1950), die sich mit der wachsenden Medienkompetenz gegenwärtiger Künstlergenerationen zunehmend in dunkle Environments verlagert und in Gestalt theatraler Szenarien und kaleidoskopartiger Großprojektionen das klassische Museum von seiner raumbestimmten Visualität um das Parameter der Zeit erweitert haben, bzw. durch die Einflussnahme der mechanisierten Darstellungsweisen die visuelle Wahrnehmung zunehmend von der Raum- auf die Zeiterfahrung verlagern. Im Diffusionscharakter der Pollockschen Farbspuren, die seismografisch auf die ekstatische Absorbiertheit des Künstlers (als eine Form der Auto-Immersionspraktik) verweisen und die stoffliche Grundlage des Gemäldes visuell auflösen, kündigt sich diese Transformation künstlerischer Praxis bereits an, die in den nachfolgenden Dekaden mithilfe neuer Technologien eine allumfassende Wahrnehmungsstimulation des Betrachters in immersiven Rauminszenierungen perfektionierte. In ähnlicher Weise, wie der All-over-Effekt der

 

Aktionsmalerei die tendenzielle De-Materialisierung des Trägermediums initiierte und den Einbezug der körperlichen Präsenz in den Prozess der Repräsentation an den Punkt führte – an dem nach Pollocks eigener Aussage, die Dynamik des selbstvergessenen Malaktes dazu führte – dass er buchstäblich ›in‹ das Bild eintrat, erleben heute die Betrachter in cinematischen Illusionsräumen den wirklichkeitsverändernden Sog projizierter Bilder, die sich durch den Einbruch der Zeit als Referenzmedium der eigenen Rezeption, aber auch aufgrund der atmosphärischen Bedingungen von in Dunkelheit aufleuchtenden, häufig akustisch gesteigerten Bildsequenzen als emotionale Reizüberflutung oder distanzierende Reflektionsmomente in die Wahrnehmung einschreiben.

Vom White Cube zur Black Box

Sam Taylor-Wood gehört der Generation von Künstlerinnen und Künstlern an, in deren Arbeitsweisen der Erfahrungshorizont des Kinos eingeflossen ist. Ihre Installationen verwandeln die statischen Präsentationsbedingungen des Museums in

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