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Wüstengelände auseinanderlegt, montiert und nach Smithsons präzise ausgearbeiteten Storyboard- Vorgaben komponiert werden. »Zabriskie Point« und »Spiral Jetty«? Eine andere Kunst, ein anderes Kino – sicher … Zudem zwei äußerst unterschiedliche Konzeptionen von »Wüste«: hier die weiße Sandwüste des Death Valley, dort die weit weniger »kinematographische« Salzwüste des Great Salt Lake. Aber die beiden Filme formieren sich trotzdem zu einem interessanten Ergänzungsverhältnis (das sich nicht nur der historischen Koinzidenz verdankt[28]). Beide partizipieren an einer Re-Diskursivierung der Wüste als cinematischer und künstlerischer Option um 1970; ihre sehr unterschiedlichen Herangehensweisen könnten Aufschlüsse darüber geben, wie die Wüste sich einerseits immer mehr vom Motiv zum Dispositiv veränderte, andererseits aber auch zum Ort und zur Funktion eines gesellschaftlichen und ästhetischen Projekts erwählt wurde. Die Wüste (désert, desert) in ihrer Funktion als Ort, in den man desertiert, ist auch ein Ort des Politischen, und sei es in der Verweigerung jener Artikulation des Politischen, die am Anfang von »Zabriskie Point« in der Diskussion zwischen
StudentInnen und Black-Panther-VertreterInnen gezeigt wird. Der Politisierungsdruck in den USA um 1970 war hoch, Vietnam, Bürgerrechtsbewegung, das sich abzeichnende Ende des Summer of Love, Kent State … Diese Verschärfung und Verdüsterung der Lage betraf in zunehmendem Maße auch die Kunstwelt. Diskussionen um die gesellschaftliche Funktion der Kunst und ihrer Legitimation angesichts von Krieg, Rassismus und sozialen Bewegungen erreichten schließlich sogar die Bastionen eines selbstreferentiellen und a-politischen Modernismus.