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Broken Circle (Thater, Diana), 1997Onomatopoeia (Douglas, Stan), 1985Win, Place or Show (Douglas, Stan), 1998
 
 
 

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des Kinos: die immersive Wirkung des dunklen Raumes, die helle Video- oder Filmprojektion, das Verhältnis zwischen Projektion und Zuschauer sowie mit und gegen Erzählstrategien, die die Macht des Erzählkinos à la Hollywood bis heute ausmachen. Sie werden so nicht nur zu Kritikern der cinematischen Wirkungsweise, sondern zugleich auch zu deren Komplizen. Ihre Aufmerksamkeit gilt insbesondere dem Manipulationspotenzial des Kinos und dessen Tendenz, den Besucher in illusionistische Zustände abseits der Alltagswirklichkeit zu versetzen.

In Videoinstallationen wie »Broken Circle« (1997 ) verwendet Diana Thater Strategien, die auf das Erzählkino verweisen und zugleich eine neue Form von Kino als Zeit- und Illusionsmaschine entwickeln. Auch Sam Taylor-Wood und Aernout Mik arbeiten mit ähnlichen Intentionen und lassen Schlussfolgerungen auf unsere Film- und Kinoerfahrung im Allgemeinen zu. Sie zeigen, dass und wie ›anti‹-narrative und ›anti‹-illusionäre Strategien in der Rezeption des Betrachters letztlich wieder zu einer veränderten Form von Narrationen und Illusionen führen. Diese KünstlerInnen sind sich bewusst, dass weder Sprache noch Bilder

 

ohne die Ideologien, die sie begleiten, verwendet werden können. Einige setzen obsolete Systeme der Repräsentation ein, um das zu zeigen, was nicht repräsentierbar ist. Stan Douglas sagt dazu: »In dem Moment, in dem die Formen der Kommunikation obsolet werden, dienen sie als ein Index zum Verständnis der Welt, die uns nicht mehr zugänglich ist. Das ist der Kern einer Arbeit wie ›Onomatopoeia‹ (1985–1986), wobei das Lautmalerische eine Welt darstellt, die die Welt aus dem Klang der Darstellung erschafft […]. Abwesendes ist häufig der Gegenstand meiner Arbeit. Selbst wenn ich diese obsoleten Darstellungsformen wieder auferstehen lasse, verweise ich immer auf deren Unvermögen, den eigentlichen Gegenstand der Arbeit darzustellen. Es handelt sich immer um etwas, das außerhalb des Systems liegt.«[21]

In »Win, Place or Show« (1998), einer raumgreifenden Videoinstallation, baut sich über mehrere Erzählebenen ein Konflikt zwischen zwei Männern auf, der in einer kurzen Rauferei eskaliert. Auf zwei nebeneinander stehenden Leinwänden ergänzen die Bilder einander, wiederholen die Situation aus einer etwas anderen Perspektive oder

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