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je satanistischer oder sozialistischer Individual-Anarchismus nur das Negativ eben der Industriemaschine darstellt, deren Konformismus er bekämpft. Aber seine Filme, vor allem die der 1950er, haben noch einen zweiten Bezug zu Hollywood. Wenn es das Wesen der Kulturindustrie ist, den Ort, von dem aus sie die Welt beschreibt und in Normen gießt, zu verbergen und eine ihrer wesentlichen ideologischen Produktionen eben genau das Verschleiern ihrer eigenen Partikularität und Lokalität darstellt, so hat Anger stets versucht, genau den Produktionsort von Kulturindustrie zu thematisieren. »Inauguration of the Pleasure Dome« ist fast so etwas wie ein Heimatfilm für den zu den Dreharbeiten nach Los Angeles zurückgekehrten Anger. Die Darsteller rekrutieren sich aus den Boheme-Cliquen, Subkulturen und Sekten- Freundeskreisen, mit denen Anger zu tun hatte, und die zur verdrängten Partikularität Hollywoods gehören wie die Homosexualität der leading men und leading ladies. »Puce Moment« (1949) nimmt Billy Wilders »Sunset Boulevard« (1950) auf einer Underground-Ebene vorweg. Denn Hollywood hat sich zwar immer schon auch in seinen regulären Filmen selbst dargestellt,
auch kritisch. Doch all diese Kritik hat stets nur an dem Bild eines zwar harten und karrieristischen, aber ganz in der Produktion von sich selbst, den eigenen Talenten aufgehenden Milieus weitergestrickt. Im offiziellen Hollywood warf man sich zwar vor, böse zu sein – aber im Interesse der eigenen künstlerischen Selbstverwirklichung. Für Anger ist Hollywood eine Produktionsstätte, die auf Selbstverleugnung auf höchstem Niveau angewiesen ist. Auf diese, und durchaus als sozusagen ›perversen‹ subjektiven Faktor ist Hollywood aber angewiesen – an diesem Punkt setzt seine Arbeit an.