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Pünktlich zum Oscar-Wochende erfand die New York Times eine neue filmwissenschaftliche Kategorie, den Arteur. Ein Arteur – ist das ein Wolpertinger der kulturellen Produktion? Ein Filmemacher, der ein Künstler ist, eine Künstlerin, die Filme dreht? Und was ist daran neu, möchte man fragen. Bildende Künstler, die Filme drehen, hat es seit Léger und Duchamp, Man Ray und Dalí gegeben, ebenso Filmer, die bildende Künstler an sogar Mainstream-Produkten beteiligt haben. Neu ist aber der Termin, der Anlass Oscar-Nacht: Mit der Nominierung von Javier Bardem in der Kategorie »Bester männlicher Hauptdarsteller« war die Möglichkeit in greifbare Nähe gerückt, dass ein solcher Arteur zumindest mittelbar am Gewinn eines Oscar, der höchsten Anerkennung des Mainstream-Kinos beteiligt gewesen wäre. Denn Bardem war der Hauptdarsteller in Julian Schnabels »Before Night Falls«, dessen zweiten Spielfilm und der notorisch unbescheidene Maler hatte vorher überall verkündet, dass Leute wie er – bildende Künstler, rauhe Kerle – das vermuffte und verrottete Hollywood-System retten, reformieren, auslüften.