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New-Deal-Kommödien von Frank Capra und Megalomanisches von Cecil B. De Mille. Sie haben also die Kulturindustrie zunächst entweder als Ideologie (Capra) oder als Produktionsweise und vor allem Produktionsformat (DeMille) vorgefunden. Ich würde dem hinzufügen, dass es auch genau diese beiden Aspekte sind, auf die sich anderes Kino – oder andere Künste – in den meisten Fällen bezogen hat, wenn es auf Hollywood reagiert hat. [3] Mir geht es nun aber vor allem weniger um die verschiedenen historischen Formen der Kritik oder der Aggression gegen Hollywood, als um die verschiedenen Formulierungen eines Begehrens nach Hollywood und wie dieses Begehren eine andere Seite des Andersseins des Kinos und der Kunst hervorbringt. Meine These wäre, dass dieses Begehren fast immer etwas mit dem im Begriff des Auteur zu einem vorläufigen Kompromiss gekommenen Problemkonstellation zu tun hat – wenn man diese Konstellation denn etwas weiter fasst: als nämlich die Frage nach der Rolle der subjektiven oder meinetwegen auch menschlichen Funktion in industriellen und stark technologisch determinierten aber kulturell codierten Produktionsformen. Der Autor
ist, wie wir sehen werden, nur eine Möglichkeit, den subjektiven Rest anzugeben, andere würden ausgehen von den Zuschauern, Schauspielern und natürlich der Medientechnologie, die die Frage nach diesem Faktor je anders zu stellen, auferlegt. Wenn ich also vom Autor rede, dann nicht von einer problematischen und vielfach kritisierten metaphysischen Kategorie alter Ästhetiken, sondern pragmatisch und sozusagen postmetaphysisch von einer der subjektiven Stellen im arbeitsteiligen kulturindustriellen Produktionsablauf und den verschiedenen Formen, mit der diese Stelle und eben auch die anderen genannten subjektiven Faktoren konzeptualisiert werden könnten: Ich will vier Konstellationen beschreiben, vier Autorenpolitiken, in denen ein anderes Kino dem einen Kino die Frage nach dem subjektiven Faktor stellt.